Tönisvorst Kein Geld für neue Lehrküche

Tönisvorst · Die Sekundarschule Tönisvorst braucht im Schulzentrum eine neue Lehrküche für den Unterricht im Fach Hauswirtschaft. Die Investitionskosten übersteigen allerdings das städtische Budget.

 Von einer gut ausgestatteten, modernen Lehrküche wie die der Stadtwerke Nettetal könne n die Kinder der Sekundarschule nur träumen.

Von einer gut ausgestatteten, modernen Lehrküche wie die der Stadtwerke Nettetal könne n die Kinder der Sekundarschule nur träumen.

Foto: Stadtwerke Nettetal

Eine neue Lehrküche für die Sekundarschüler im Schulzentrum Corneliusfeld stand auf der Tagesordnung des Schul- und Kulturausschusses. Weil in der bisherigen Lehrküche die neue Mensa untergebracht wird, ist die Stadt jetzt auf der Suche nach Räumen für eine Lehrküche, die die Sekundarschule für das Fach Hauswirtschaft braucht. Bürgermeister Thomas Goßen führt aus, im gemeinsamen Gespräch mit den Schulen sei der Vorschlag entwickelt worden, die bisherigen Kunsträume des Michael-Ende-Gymnasiums im Erdgeschoss in eine Lehrküche umzuwandeln. Das Gymnasium würde seine Kunsträume dann im Keller beziehen, wo die bisherige kleine Mensa war, die aufgrund eines Wasserschadens im September 2014 geschlossen werden musste.

Räumlich würde das Konzept aufgehen: Der Kellerraum erfüllt - nach ein paar Umbauten - die Anforderungen für den Kunstunterricht, und die beiden bisherigen Kunsträume mit den Nebenräumen wären groß genug für eine Lehrküche mit Abstellraum und Essensbereich. Allerdings bereiten die Investitionskosten den Politikern im Fachausschuss Sorgen: Rund 146.000 Euro würde der Umbau kosten - ohne Kücheneinrichtung. Hinzu kämen 25.000 Euro für den Umbau der alten Kellermensa zum Kunstraum. Unterm Strich würde die Neuerung den städtischen Haushalt also mit 200.000 Euro belasten. "Das ist zu viel Geld", sind sich die Politiker einig.

"Es gibt doch eine Küche im Schulgebäude Kirchenfeld, wo die Sekundarschule ab dem nächsten Schuljahr mit der Jahrgangsstufe 8 untergebracht ist", sagt Christa Voßdahls von der SPD. "Kann diese Küche nicht genutzt werden?" Die Lehrküche im Kirchenfeld sei grundsätzlich in einem besseren Zustand, als die bisherige Küche im Schulzentrum, gibt Marcus Beyer von der Stadtverwaltung Auskunft. "Ist denn eine zweite Küche überhaupt notwendig?", fragt Elisabeth Schwarz von den Grünen. Laut Stundentafel werde das Fach Hauswirtschaft lediglich zwei Stunden in der Woche unterrichtet, und das im Wechsel mit dem Fach Technik.

Annette Stephan, kommissarische Leiterin der Sekundarschule, betont, dass Hauswirtschaft ein Wahlpflichtfach sei und deshalb von großer Bedeutung für den Fächerkanon an der Sekundarschule. "Wir unterrichten Hauswirtschaft schon in den Klassen Fünf bis Sieben, das sind die Stufen, die im Schulzentrum bleiben." Mit den Kindern in den Pausen zwischen den Schulgebäuden zu pendeln, sei ein großer Aufwand auf Kosten der Unterrichtszeit. "Das ist im laufenden Betrieb nicht machbar", sagt Stephan.

Der Ausschuss einigt sich darauf, dass die kommissarische Schulleiterin die Stunden auflisten soll, die die Sekundarschüler der Jahrgangsstufen Fünf bis Sieben in der Lehrküche unterrichtet werden. Erst danach wollen die Politiker sich des Themas erneut annehmen. Bürgermeister Thomas Goßen stellt klar, dass die Diskussion um die Investition in eine neue Lehrküche sowieso erst bei den Haushaltsberatungen zum Jahresende geführt werden könne. "Im aktuellen Haushalt haben wir gar kein Geld für das Projekt", sagt der Bürgermeister.

(WS03)
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