Kehn Kehner Grundschülern fehlt der Schulbus

Vorst · Zehn Kinder aus der Vorster Honschaft Kehn besuchen derzeit die Vorster Grundschule am Amselweg. Sie habe allerdings keine Möglichkeit, selbstständig und sicher zur Schule zu kommen.

 Auf einen Schulbus würden Grundschulkinder in Kehn derzeit vergeblich warten.

Auf einen Schulbus würden Grundschulkinder in Kehn derzeit vergeblich warten.

Foto: dpa/Franziska Kraufmann

Eltern aus dem Gebiet Kehn haben im Schul- und Kulturausschuss den Antrag auf einen Schülerspezialverkehr gestellt, damit ihre Kinder sicher zur Grundschule kommen. Während es für die Kehner Jugendlichen, die eine der beiden weiterführenden Schulen in St. Tönis besuchen, Schulbusse gibt, haben die zehn Kehner Kinder, die zurzeit die Vorster Grundschule besuchen, keine Möglichkeit, sicher und selbstständig in die Schule zu gelangen.

Die Stadtverwaltung weist in ihrer Vorlage darauf hin, dass sie keine Beförderungspflicht habe, aber für die Kosten der Schülerbeförderung aufkommen müsse. Die kostengünstigste Möglichkeit sei die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, sprich: Die Kinder fahren mit dem Bus. Das aber hält die Stadtverwaltung für keine gute Lösung. „Die Kinder wohnen in unterschiedlichen Bereichen, die Bebauung besteht aus weit auseinanderliegenden Häusern und Einzelgehöften, die oft nur über unbefestigte und unbeleuchtete Wirtschaftswege erreichbar sind“, schreibt die Verwaltung in ihrer Vorlage. Da es sich um Grundschulkinder handele, könnte sich ein gesteigertes Risiko von Übergriffen ergeben, zumal keine rechtzeitige Hilfe durch Dritte gewährleistet wäre.

Außerdem, heißt es in der Vorlage weiter, „müssen die Kinder, um eine Haltestelle des öffentlichen Personennahverkehrs zu erreichen, jeweils in eine Richtung eine stark befahrene Landstraße queren.“ Das sei ein zu gefährlicher Schulweg, die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln komme daher nicht in Betracht.

Alternativ könnte die Verwaltung sich einen Schülerspezialverkehr vorstellen, der die Kinder zu Hause abholt und zur Schule bringt. Allerdings lägen die Kosten hierfür bei 42.693 Euro, wie die Anfrage bei einem Unternehmen ergeben habe. Möglich wäre auch eine Taxibeförderung. Würde die Stadt Fahrzeuge für zehn Kinder bestellen, würde das pro Jahr voraussichtlich 11.000 Euro kosten. Aber: „Im Rahmen einer Gleichbehandlung aller Außengebiete ist nicht auszuschließen, dass weitere Kosten entstehen würden“, fürchtet die Verwaltung. Die Höhe der Kosten wäre nicht zu kalkulieren. Deshalb soll von diesem Vorschlag Abstand genommen werden.

Mit 400 Euro „Wegstreckenentschädigung“ am günstigsten für die Stadt wäre es, wenn die Eltern selber einen Fahrdienst für die zehn Kehner Grundschulkinder organisieren würden. Eine Lösung, die die Kämmerin aufgrund der klammen Haushaltslage befürworten würde. Die Politiker im Schulausschuss sind sich einig, dass die Situation für die betroffenen Familien unerfreulich ist. Angelika Hamacher, die Ausschussvorsitzende, schlägt vor, dass Stadtverwaltung und Politik sich ein Bild von der Lage vor Ort machen und nach den Herbstferien eine Lösung für das Problem gefunden wird.

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