Prozess in Krefeld Jugendstrafen wegen Mordes an Rentner in Tönisvorst gefordert

Krefeld · Nach dem qualvollen Tod eines 81-jährigen Rentners in Tönisvorst will die Staatsanwaltschaft vier Angeklagte wegen Mordes hinter Gitter bringen. Am Freitag soll das Urteil im Prozess fallen.

 Das Krefelder Landgericht

Das Krefelder Landgericht

Foto: dpa, ve tag mov bsc

Die Staatsanwaltschaft beantragte am Donnerstag am Landgericht Krefeld Jugendstrafen zwischen acht und neun Jahren gegen das Quartett. Der fünfte und älteste Angeklagte soll als Erwachsener zu acht Jahren Haft wegen schweren Raubes verurteilt werden. Das Landgericht wird das Urteil voraussichtlich an diesem Freitag verkünden. Die Verteidiger sahen in ihren Plädoyers den Vorwurf des Mordes als nicht bestätigt an.

Die Beschuldigten sitzen in dem Fall nicht zum ersten Mal auf der Anklagebank. Ihre Verurteilung wegen Raubes mit Todesfolge hatte der Bundesgerichtshof aufgehoben. Zwar sollen die Angeklagten nicht geplant haben, den alten Mann umzubringen. Indem sie den gefesselten Schwerverletzten hilflos seinem Schicksal überließen und keinen Rettungswagen riefen, hätten sie aber möglicherweise doch einen Mord begangen, damit ihr Raubüberfall nicht ans Licht kommt.

Im ersten Prozess waren die vier Männer und eine Frau zu Strafen zwischen sechseinhalb und zehn Jahren Haft verurteilt worden. Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten gegen das Urteil Revision eingelegt. Die Staatsanwältin hatte bereits im ersten Prozess eine Verurteilung wegen Raubmordes beantragt. Die Tat sei "absolut skrupellos und brutal" gewesen.

(dpa/lnw)
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