Insektenparadies in St. Tönis Initiative will historischen Brauhof beleben

St. Tönis · Die Initiative „Insektenparadies“ will den historischen Hof mitten in St. Tönis aufwerten. Zahlreiche Helfer haben sich bereits angeschlossen.

 Biologielehrer Timothy Hornby (2. v. li.) will sich mit seinen Schülern, darunter Fabian Böken (li.), Aliena Böhm und Pepe Wengorsch, beteiligen.

Biologielehrer Timothy Hornby (2. v. li.) will sich mit seinen Schülern, darunter Fabian Böken (li.), Aliena Böhm und Pepe Wengorsch, beteiligen.

Foto: Andreas Weinhold

Mit dem Ziel, mehr nachhaltigen Lebensraum für Insekten und eine schönere Umgebung für alle zu schaffen, haben sich engagierter Bürgerinnen und Bürger im Brauhof in der St. Töniser Innenstadt getroffen. Geht es nach der Initiative „Insektenparadies“, soll es hier schon ganz bald summen und brummen, zudem sollen sich dort Menschen zum gemeinsamen Gärtnern treffen. Geplant sind Hochbeete mit insektenfreundlichen Stauden und Blühpflanzen, Insektenhotels, eine mobile Hecke, die Bepflanzung einer Baumscheibe und eine Bio-Kräuter-Bar für alle.

Nachdem der Bürgerantrag der Initiative „Insektenparadies“ jüngst im städtischen Ausschuss für Umwelt, Klima, Energie und Landwirtschaft einstimmig befürwortet wurde, galt dieses Treffen nun als offizieller Startschuss für die Ehrenamtlichen.

Timothy Hornby, Biologielehrer an der Rupert-Neudeck-Gesamtschule, brachte drei Schülerinnen und Schüler mit, die sich am Projekt „Insektenhotel“ beteiligen. Er will mit ihnen Nistmöglichkeiten für Wildbienen schaffen. Lehramtsstudentin Carina Keufen möchte in Kooperation mit Schulen einen Insektenlehrpfad initiieren. Reimer Martens vom Naturschutzbund betreut den Bau und die Anlage von Hochbeeten aus recycelten Einwegpaletten und berät fachlich.

Die Hochbeete werden Tönisvorster Schulen und Kindergärten als Patenschaftsprojekt angeboten. Die Außenwände der Paletten-Konstruktion können etwa individuell bemalt werden. Lars Gather von der Firma „GrünGut“ aus Vorst spendet Bio-Kräuter und ist verantwortlich für die Erstellung der geplanten Kräuter-Bar, die auch den Anwohnenden zur Verfügung stehen soll. Ulrike Kasajanow, Ulrike Hagen und Britta Rohr nehmen die Stauden-Bepflanzung einer Baumscheibe in Angriff und haben bereits Hilfe des städtischen Bauhofs zugesagt bekommen.

Elias Averhoff vom Naturschutzverein Tönisvorst möchte mit seinen Mitgliedern eine mobile Hecke schaffen. Mit dabei vom Heimatbund St. Tönis ist Uli Triebels, der dieses Projekt gerne unterstützt, um den historischen Ort mit Bierfässern und anderen Reliquien der ehemaligen Brauerei Rixen aufzuwerten.

So könne auch die Aufenthaltsqualität für die gärtnernden Menschen und solche, die hier flanieren möchten, gesteigert und der Bezug zur Geschichte hergestellt werden, heißt es von der Initiative. Die Nachbarschaft hat sich bereit erklärt, den Wasseranschluss zur Verfügung zu stellen. „Dieser Platz ist mitten in der Innenstadt von St. Tönis, und selbst Menschen, die hier wohnen, wissen oft nicht, dass es hier einen solchen, eigentlich schönen, Ort gibt, der sich optimal für gemeinschaftliche Aktivitäten und Pflanzaktionen anbietet“, sagt Ulrike Hagen, die sich schon seit Jahrzehnten für mehr Grün in Tönisvorst stark macht. Noch in diesem Monat sollen erste Beete angelegt und die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass sich hier Insekten und Menschen wohlfühlen können.

Kontakt Wer Interesse hat mitzumachen, kann sich per E-Mail an die Initiative wenden: insektenparadies@­mailbox.org.

(RP)
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