Durchfahrtverkehr in St. Tönis Immer noch Lkw auf der Hülser Straße

Tönisvorst · Vor mehr als einem Jahr hat der Landesbetrieb Straßen die Durchfahrt für Lastwagen auf der Hülser Straße verboten. Aber nicht alle Fahrer halten sich daran. Im Verkehrsausschuss war die Straße in St. Tönis darum jetzt wieder Thema.

 Das Durchfahrtverbot gilt nur für Lastwagen, die mehr als 7,5 Tonnen ­wiegen.

Das Durchfahrtverbot gilt nur für Lastwagen, die mehr als 7,5 Tonnen ­wiegen.

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Größere Verbotsschilder, Straßenmarkierungen und frühzeitige Hinweise für Lastwagenfahrer, die darüber aufklären, dass die dicken Brummis auf der Hülser Straße in St. Tönis nicht mehr fahren dürfen, forderte die CDU-Fraktion im Bau- und Verkehrsausschuss. Zwar gebe es seit mehr als einem Jahr ein Durchfahrtverbot für Lastwagen, aber daran hielten sich nicht alle Fahrer, führte Maik Giesen von der CDU in der Ausschusssitzung aus. „Sowohl die Anwohner als auch wir haben beobachtet, dass immer noch viele Lastwagen die Hülser Straße entlangfahren“, sagte Giesen.

Zum Hintergrund: Der Schwerlastverkehr auf der Hülser Straße in St. Tönis hatte sprungartig zugenommen, nachdem in Krefeld-Fichtenhain 2018 ein neues Logistikzentrum seinen Betrieb aufgenommen hatte. Die St. Töniser Einfahrtstraße bot für Lastwagen eine willkommene Abkürzung zu diesem Zentrum und ermöglichte außerdem eine Anfahrt über Land ohne Autobahn-Mautgebühr. Weil die Hülser Straße aber viel zu schmal ist für die großen 40-Tonner und es besonders an der Kreuzung Nordring immer wieder zu gefährlichen Situationen mit Radfahrern und Fußgängern kam, haben die Anwohner sich für das Durchfahrtverbot stark gemacht, das im Februar 2019 eingeführt wurde.

Für die Anwohner und die Sicherheit auf der Straße, an der das viel besuchte evangelische Gemeindezentrum und eine Grundschule liegen, sei es wichtig, so Giesen, den Fahrern frühzeitig, je nachdem aus welcher Richtung sie in die Stadt einführen, die Alternativen über die Krefelder Straße, die Düsseldorfer Straße oder den Ring aufzuweisen. „Außerdem beantragen wir, dass die Geschwindigkeit auf der Hülser Straße häufiger gemessen wird“, führte Giesen aus.

Den Ausführungen des CDU-Vertreters widersprach der GUT-Stadtverordnete Axel Brink: „Ich wohne auch an der Hülser Straße, und ich sehe den Schwerlastverkehr nicht.“ Tatsächlich führen allenfalls 7,5-Tonner über die Straße in die Stadt, und die seien dort auch nicht verboten. „Das Durchfahrtverbot gilt nur für Lastwagen, die mehr als 7,5 Tonnen wiegen“, stellte Brink klar. Das sei manchen Anwohnern vielleicht nicht bewusst.

Beim Thema Geschwindigkeit stimmte Brink den Ausführungen von Maik Giesen allerdings zu. „Besonders die Motorräder rasen durch die Straße“, sagte der GUT-Vertreter. Der Ausschussvorsitzende Helge Schwarz (SPD) erinnerte daran, dass die Tönisvorster Verwaltung auf Beschluss aus dem Bau- und Verkehrsausschuss gemeinsam mit der Stadt Krefeld und dem Landesbetrieb Straßen NRW – die Hülser Straße ist ebenso wie die stark belastete Straße Nüss Drenk eine Landesstraße – ein Routenkonzept für Lastwagen erarbeitet habe.

Allerdings, das merkte SPD-Mann Hans Joachim Kremser an, sei dieses Konzept noch nicht auf allen Navigationsgeräten gespeichert. „Und wer das alte Konzept hat, der fährt über die Hülser Straße“, sagte Kremser lakonisch und erinnerte daran, dass der Ausschuss sich dafür einsetzen wollte, die Straße Nüss Drenk für Brummis zu sperren. „Wir sollten das Thema auf eine höhere Ebene heben“, forderte Kremser.

Christian Rütten (CDU) stellte fest, dass das bisher nun mal nicht geklappt habe und die Politiker sich deshalb die Hülser Straße, den Gegenpart zu Nüss Drenk im Norden, ausgesucht hätten. Um das „Nadelöhr dicht zu kriegen“, wie Rütten sagte, sei es wichtig, das Lkw-Durchfahrtverbot an der Hülser Straße durchzusetzen. Und so beschloss der Ausschuss einstimmig, in Absprache mit dem Landesbetrieb Straßen größere Schilder aufzustellen, die auf das Verbot hinweisen.

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