Tönisvorst/Kempen Ihr Beruf ist eine Berufung

Tönisvorst/Kempen · Die Gemeinschaft der Gemeinden Kempen-Tönisvorst hat eine neue Gemeindereferentin: Seit diesem Monat ist die 52-jährige Regina Gorgs im Amt. Sie kümmert sich um die Kommunionkinder und die Gottesdienste an den Grundschulen.

 In den drei Pfarren in St. Tönis, Vorst und St. Hubert arbeitet Regina Gorgs seit Anfang des Monats als Gemeindereferentin. Vorher war sie 18 Jahre lang in ihrer Heimatstadt Krefeld tätig.

In den drei Pfarren in St. Tönis, Vorst und St. Hubert arbeitet Regina Gorgs seit Anfang des Monats als Gemeindereferentin. Vorher war sie 18 Jahre lang in ihrer Heimatstadt Krefeld tätig.

Foto: Wolfgang Kaiser

Wer Regina Gorgs noch nicht kennt, der wird in den nächsten Tagen sicher auf sie aufmerksam. Mit einem recht auffälligen Liegerad fährt die neue Referentin der Gemeinschaft der Gemeinden, kurz GdG, Kempen-Tönisvorst seit dem 1. September von ihrer Heimatstadt Krefeld nach St. Tönis, von St. Tönis nach Vorst und von Vorst nach St. Hubert. Das sind die drei Pfarren, in denen die 52-Jährige hauptsächlich eingesetzt ist. Gemeinsam mit der bereits etablierten Gemeindereferentin Stefanie Müller-Bellen teilt sich Regina Gorgs die Aufgaben.

"In St. Hubert und St. Tönis bin ich mit den Kommunionsvorbereitungen betraut, in Vorst werde ich mich auch beim Kindergarten vorstellen", sagt die Krefelderin. Schwerpunkt ihrer Arbeit für die Pfarren sei der Altersbereich Grundschulkinder. "Natürlich gehören dazu auch die Messdiener", erzählt die engagierte Frau. Der soziale Bereich rund um Krankenhaus, Altenheime und Behindertenarbeit, den ihr Vorgänger Thomas Guntermann betreut hat, gehöre erst mal nicht zu ihrem Aufgabengebiet. "Aber ich bin offen, es wird sich zeigen, welche Bereiche hinzukommen und wo Hilfe gebraucht wird."

Als Gemeindereferentin hat Regina Gorgs schon viel Erfahrung gesammelt. 1997 begann sie ihre Assistenzzeit in St. Bonifatius Krefeld. Es folgten Stationen in St. Martin und Maria Frieden. "18 Jahre lang war ich in Krefeld tätig", sagt die Gemeindereferentin, "jetzt bin ich flügge und muss mal raus." Dass es Mut gekostet habe, mit 52 Jahren noch mal in einer anderen Stadt neu zu beginnen und etwas Neues aufzubauen, verhehlt die Frau mit der sanften, freundlichen Stimme nicht. "Aber ich freue mich auf die neuen Menschen und die neuen Aufgaben." In St. Tönis und Vorst hat sich Regina Gorgs bereits am vergangenen Wochenende in den Gottesdiensten vorgestellt, nächsten Sonntag wird sie das in St. Hubert nachholen.

Der Glaube hat im Leben der Krefelderin immer eine Rolle gespielt. "Ich habe die Marienschule besucht, die ja in Trägerschaft der Ursulinen ist. Das hat mich geprägt", erzählt die 52-Jährige. Aber auch in ihre Heimat-Pfarre St. Anna habe sie sich in ihrer Jugend eingebracht. Beeinflusst von dem Film "Die Geschichte einer Nonne" mit Audrey Hepburn habe sie sogar eine Zeit lang davon geträumt, Missionsschwester zu werden.

Schließlich aber entschied sich Regina Gorgs für eine Ausbildung zur veterinär-medizinischen Assistentin und wurde früh zweifache Mutter. "Über das ehrenamtliche Engagement in der Kirche bin ich, als die Kinder älter waren, auf die Idee gekommen, an der katholischen Akademie in Würzburg über ein Fernstudium Theologie und Religionspädagogik zu studieren", schildert die Gemeindereferentin ihren Werdegang. Bis heute liebe sie ihren Beruf, der in diesem Fall wohl auch eine Berufung ist.

Privat ist Regina Gorgs vor acht Monaten Großmutter geworden. Ihre Augen strahlen, wenn sie von der Enkelin erzählt. Außerdem fährt sie viel und gerne mit ihrem Liegerad, liebt Sprachen und Reisen. Englisch, Schwedisch und Französisch spricht sie fließend. Hin und wieder nimmt sie Übersetzungsaufträge von schwedischen Texten an. "Und es vergeht kein Jahr, ohne dass ich nicht einmal in Schweden zu Besuch war", erzählt die neue Gemeindereferentin.

(WS03)
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