Heimatverein Vorst Heimatheft ist voller Geschichte

Vorst · Der Heimatverein Vorst hat sein aktuelles Heft vorgestellt. Zur Präsentation versammelten sich die Mitglieder in den Räumen der Firma Moerschen in Anrath. Ursprünglich war Moerschen ein Vorster Unternehmen.

 Zur Firma Moerschen in Anrath kamen einige der Autoren, um das neue Heimatheft vorzustellen.

Zur Firma Moerschen in Anrath kamen einige der Autoren, um das neue Heimatheft vorzustellen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Sozusagen außer Haus kamen die Mitglieder des Vorster Heimatvereins zusammen, um das druckfrische Heft des Vereins vorzustellen. Aber weit weg von der Heimat war der Treffpunkt, der Firmensitz der Unternehmensgruppe Moerschen, nicht. „Man muss ja nur über die Bahnschienen, dann ist man schon in Vorst“, sagte Heinz-Josef Köhler, Vorsitzender des Heimatvereins. Mit dabei waren auch Bürgermeister Thomas Goßen, Stadtsprecherin Catharina Perchthaler und die stellvertretenden Bürgermeister Christiane Tille-Gander (CDU) und Uwe Leuchtenberg (SPD).

Und auch in Anrath, wo Moerschen seit 2005 ansässig ist, waren die Freunde des Vöörschter Platt, wie der Heimatverein auch heißt, von Vorstern umgeben. Von der Firmengründung 1842 bis zum Umzug vor 14 Jahren war Moerschen nämlich ein Vorster Unternehmen. Was 1842 mit einer kleinen Schmiede begann, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde, entwickelte sich unter dem derzeitigen Geschäftsführer Norbert Moerschen seit den 1990er-Jahren zu einem beeindruckenden mittelständischen Unternehmen.

Das sahen auch die Mitglieder des Heimatbundes so, die von Norbert Moerschen und seinem Sohn Johann, Unternehmer in fünfter Generation, durch die vielen Büros und großen Hallen an der Lerchenfeldstraße geführt wurden. 95 Mitarbeiter hat Moerschen aktuell. Der Jahresumsatz liegt bei 18 Millionen Euro. Aus der Schmiede- und Schlosserkunst von einst ist ein moderner Anlagenbau geworden. Um die Bereiche Elektrotechnik, mobile Aufbereitung und Recycling sowie neue Energie hat sich die Angebotspalette erweitert. Der Aktionsradius von Moerschen hat sich weit über den Niederrhein hinaus ausgebreitet.

Das neue Heft des Heimatvereins, das der Vorstand zweimal im Jahr herausgibt und an alle Mitglieder verteilt, stellt das Schützendenkmal in den Vordergrund, das vor ein paar Wochen auf dem Eduard-Heinkes-Platz aufgestellt werden konnte. Intensiv hatte der Heimatverein für das Denkmal geworben und Spenden gesammelt. Nicht nur die Idee kam von den Freunden des Vöörschter Platt, auch der Entwurf: Heinrich Stieger, zweiter Vorsitzender, hat ihn angefertigt. Im Heft schildert er die Geschichte des Denkmals, das den drei Bruderschaften des Ortes gewidmet ist und bei den Vorster Bürgern gut ankommt.

Gleich mehrere Texte beschäftigen sich mit den Ursprüngen und der Geschichte von Vorst beziehungsweise Tönisvorst. Heinz-Gerd Schuh berichtet von einer Radtour im Juli, die unter anderem zum „Hof uppen Vorste“ im Dückershof führte, woher Vorst seinen Namen haben soll. Stadtsprecherin Catharina Perchthaler hat sich im Kreisarchiv durch viele Akten gewühlt, um die Geschichte von Tönisvorst, einem am 1. Januar genau 50 Jahre währenden Zusammenschluss der Orte St. Tönis und Vorst, zu recherchieren.

Schon im Heimatbrief des St. Töniser Heimatvereins war der Text, passend zum Jubiläum, vor einer Woche veröffentlicht worden. Auf sechs Seiten schildert Perchthaler, wie es bei der kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1970 zur Gründung der Gemeinde Tönisvorst kam, aus der neun Jahre später die Stadt Tönisvorst wurde.

Auch mit dem 100-jährigen Bestehen des SV Vorst, der St. Josefsbruderschaft, mit einem besonderen Martinsumzug, mit dem Nikolausfest und Weihnachtsbackformen vom Niederrhein beschäftigt sich das Heimatheftchen. Außerdem haben Theo Kern und Heiner Manten einen interessanten Text zur Renovierung der Kirchtürme von St. Godehard beigesteuert.

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