Tönisvorst/Krefeld Handelte Tönisvorsterin mit Heroin?

Tönisvorst/Krefeld · Krefelder Amtsgericht vernahm eine Zeugin, die Heroin von der Angeklagten gekauft haben soll.

Seit Montag muss sich eine 36-jährige Tönisvorsterin vor dem Krefelder Amtsgericht verantworten. Der Mutter einer vierjährigen Tochter wird vorgeworfen, gegen Ende 2009 insgesamt fünfmal jeweils 40 bis 50 Gramm Heroin an eine heute 57-jährige Frau verkauft zu haben. Die Angeklagte ist weder geständig, noch leugnet sie die Taten. Vielmehr hat sie sich entschlossen, keine Angaben zu den Vorwürfen zu machen. Als Zeugin trat die gerade erwähnte 57-Jährige auf. Sie ist derzeit inhaftiert, befindet sich aber im offenen Vollzug.

Laut Anklageschrift habe sie das von der Tönisvorsterin erworbene Heroin zur Hälfte zum Eigenkonsum an ihre drei drogenabhängige Söhne, die mittlerweile 26, 28 und 38 Jahre alt sind, abgegeben. Die andere Hälfte soll sie in Portionseinheiten von fünf Gramm gewinnbringend veräußert haben. Die Zeugin gab an, sich "nicht mehr so genau" an Details erinnern zu können. Möglicherweise habe sie auch nur "drei oder viermal" bei der Angeklagten Drogen erworben und "eventuell nicht mehr als jeweils 30 Gramm."

Dies fand der Staatsanwalt seltsam. Er meinte, ihm komme es so vor, als wolle die 57-Jährige die Angeklagte entlasten. Das stimme nicht, entgegnete die Zeugin, welche seltsamerweise ebenfalls nicht mehr wusste, wann und wo sie die Beschuldigte kennengelernt hatte. Die Zeugin sagte wohl aus, dass beide eine Zeitlang in derselben Firma tätig gewesen seien, aber: "Das war nach den Drogenkäufen." Diese "Geschäfte" seien übrigens in Gelsenkirchen abgewickelt worden. Man habe das vorher telefonisch verabredet und sich dann in der Ruhrgebietsstadt getroffen. Ob das, wie in der Anklageschrift vermerkt, im Herbst bzw. Winter 2009 gewesen sei, wüsste sie nicht mehr.

Auf die Frage des Vorsitzenden, wie die Zeugin eigentlich auf die Angeklagte als Lieferantin gekommen sei, blieb die 57-Jährige ebenfalls eine Antwort schuldig. Da, nicht nur durch diese Zeugenaussage, einige wichtige Punkte unklar blieben, entschloss sich der Richter, am Donnerstag, 27. Februar, ab 11 Uhr, weitere Zeugen zu hören.

(sste)
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