Tönisvorst Festliche Stimmung mit glitzerndem Schnee
Tönisvorst · "Adventszauber" hieß es am Wochenende in der St. Töniser Innenstadt. Zahlreiche Besucher kamen und fanden Gefallen am neuen Weihnachtsmarktkonzept des Werberings. Schon das "Vorglühen" am Freitag war ein voller Erfolg.
Der Schneeberg ist der Hit. Schon am Freitagabend, als Werberingmitglied "Emovent" die "Tönisvorster Alm" auf dem Rathausplatz eröffnete, ist die Stimmung groß. Etwa 15 Kinder tobten auf dem zehn Kubikmeter umfassenden Schneehügel, der aus der Skihalle Neuss auf den Rathausplatz gebracht worden ist. Und rund 300 Menschen knubbelten sich um den Glühweinstand von Rabea und Dennis Bruijn, um den Stand mit Feuerzangenbowle, die die Freiwillige Feuerwehr ausgibt, und um den Grill von Metzgermeister Jürgen Wenders.
Am Samstagvormittag dann die nächste Überraschung. Zu dem weißen Schneeberg gesellen sich 50 weiße Pavillons, die auf der Krefelder Straße und in der Fußgängerzone für ein einheitliches Bild sorgen. Und statt Handytasche und Billiggürtel stehen viele Tönisvorster hinter den Stehtischen und bieten Selbstgemachtes an. Die Designerin Telse Ahrweiler etwa ist mit geschmackvoll gestalteten Weihnachtskarten vertreten. Ute Ruch hat monatelang im Keller gesägt und lackiert. Ihre originellen Vogelhäuser, teilweise in Apfelform, finden viele Abnehmer. "Das ist mein Hobby", sagt die Tönisvorsterin, die eigentlich gelernte Floristin ist.
Auch Schulen und Vereine sind dabei. So hat die Sekundarschule einen Stand mit Lebkuchenhäusern, Spritzgebäck, Schokonikoläusen und weihnachtlich gestalteten Türstoppern. Am Stand der Musikschule "Kleine Noteninsel" wird getrommelt. "Wir bieten ganz neu einen Cajòn-Workshop an", erklärt Inhaberin Judith Klinke, die zu den Trommelklängen auf dem Keyboard Weihnachtslieder spielt.
Etwa 50 Meter weiter spielen Frederic, Vincent und Philipp auf Saxophon, Geige und Cornett Weihnachtslieder. In diesem Fall für einen guten Zweck: Die Zehnjährigen sammeln für das Medikamentenhilfswerk Action Medeor. Besucherin Birgitt Beckers wünscht sich mehr von diesen musikalischen Inseln. "Zum Weihnachtsmarkt gehört Musik, sonst fehlt die Stimmung", findet die St. Töniserin. Ansonsten aber gefällt ihr das neue Konzept. "Es ist schön, dass es in diesem Jahr so viel Selbstgemachtes gibt." Auch Stefan Robben und Uli Peeren vom Werberingvorstand sind zufrieden. "Die Stimmung ist gut, und die Optik mit den hellen Zelten und der Weihnachtsbeleuchtung sehr schön", sagt Stefan Robben. Nur die Bahn für das Eisstockschießen sei ein echter Reinfall. "1000 Euro haben wir dafür bezahlt, dass am Rand der Krefelder Straße jetzt ein paar weiße Kunststoffplatten liegen", sagt Uli Peeren. Eigentlich war der Werbering davon ausgegangen, dass die Bahn etwas liebevoller gestaltet und betreut wird. Die allgemein gute Stimmung wird dadurch aber nicht getrübt. Dafür sorgt auch der Nikolaus, der begleitet von zwei Engeln durch die Stadt geht und Süßes verschenkt. Die Imker aus Tönisvorst verkaufen gesunden Honig, Anke Nicolaus ist mit Filzpantoffeln und Stickware vertreten. Zuckerbäcker Klaus Büskens bietet Pralinen an, das Reformhaus Ferlings Aroma- und Duftfläschchen. Auch der Verein "Enyemaka Ohaneze", den der ehemalige Tönisvorster Pfarrer Oliverdom für junge Menschen in Nigeria gegründet hat, hat einen Stand. Verkauft werden selbstgemachte Marmelade, gestrickte Socken, nigerianischer Schmuck, Kuchen, Kaffee und Glühwein. "Der Erlös fließt direkt in unser Ausbildungszentrum", sagt der Geistliche, der jetzt Pfarrer in Mönchengladbach ist.
