Erster Waldkindergarten in Tönisvorst Wald-Kita entsteht am Schulzentrum

Tönisvorst · Ursprünglich war als Standort für den ersten Tönisvorster Waldkindergarten die Vorster Rottheide vorgesehen. Das ist nicht die einzige Planung, die über den Haufen geworfen worden ist. Die Umgehungsstraße in Vorst ist vom Tisch.

 Solche Bauwagen wie in Brüggen soll es auch für die Tönisvorster Wald-Kita geben.

Solche Bauwagen wie in Brüggen soll es auch für die Tönisvorster Wald-Kita geben.

Foto: DRK

Im August soll der Tönisvorster Waldkindergarten starten, aber das nun nicht wie von der Verwaltung geplant in der Vorster Rottheide, sondern am St. Töniser Schulzentrum. Im Jugend- und Sozialausschuss teilte Bürgermeister Thomas Goßen (CDU) mit, dass die Stadt die Baugenehmigung von der Bauaufsicht des Kreises weder für den geplanten Standort in der Rottheide noch für andere von der Verwaltung favorisierte Plätze bekommen habe. Auch den Anforderungen, die das Landesjugendamt an eine Wald-Kita stellt, hätten die Flächen nicht genügt.

Nun wird es also eine 2000 Quadratmeter große Wiese hinter dem Beachvolleyballfeld der Turnerschaft, zwischen dem Schulzentrum Corneliusfeld und dem Vereinsheim. Angrenzend steht der Gruppe – der Waldkindergarten wird nur eine Gruppe aufnehmen – ein 3000 Quadratmeter großes Wäldchen zur Verfügung. Geleitet wird die neue Einrichtung vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), das bereits in Brüggen eine Waldkita führt. „Wir haben eine erfahrene Leiterin und ein engagiertes Team“, sagte Goßen.

Das ist nicht die einzige Planung, die über den Haufen geworfen worden ist. Erstens hat sich der Neubau der katholischen Kita St. Godehard in Vorst extrem verzögert, sodass Plätze fehlen, die bereits eingeplant waren. Mit einem Baubeginn wird frühestens zum Jahresende gerechnet, weil jetzt erst die Bedenken wegen der dort einst vorgesehenen Umgehungsstraße ausgeräumt werden konnten. Wann die Einrichtung aus dem bisherigen Haus am Grünen Weg ausziehen und das neue Haus, das Platz für 50 weitere Kinder bietet, beziehen kann, ist noch völlig offen.

Zweitens wird die heilpädagogische Kita HPZ Hochbend zwei Gruppen nach Schwalmtal verlagern, sodass diese Plätze ebenfalls in Tönisvorst fehlen. Damit steht die Stadt vor einem Betreuungsproblem. Dennoch: „Zurzeit müssen keine Kinder abgelehnt werden“, versicherte der Bürgermeister. Die städtischen Kitas „Mullewapp“ in St. Tönis und „Wiesenzauber“ in direkter Nachbarschaft würden Kinder der HPZ-Einrichtung aufnehmen. Der DRK-Ortsverein, dessen Vereinsheim sich ebenfalls dort befindet, stelle die benötigten Räume zur Verfügung. Weitere Plätze würden durch die neue Wald-Kita und leichte Überbelegungen abgefangen, bis die Neubauten der katholischen Kitas St. Antonius St. Tönis und St. Godehard Vorst fertig seien.

Die Politiker im Ausschuss waren davon nicht begeistert. „In Vorst fehlen Plätze, die in St. Tönis geschaffen werden. Das ist für die Eltern keine Alternative“, sagte Uwe Leuchtenberg (SPD). Anja Lambertz-Müller (CDU) stellte fest: „Weil bei den freien Trägern Plätze fehlen, müssen die städtischen Kitas einspringen.“

(wic)
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