Erster Abschlussjahrgang der Rupert-Neudeck-Gesamtschule Tönisvorst Sie haben gelernt, im Sturm zu tanzen

Tönisvorst · Der erste Jahrgang der Rupert-Neudeck-Gesamtschule Tönisvorst ließ sich mit einer großartigen Feier verabschieden. Schüler und Lehrer gestalteten ein unterhaltsames, fast dreistündiges Programm im Forum.

 Am Donnerstag entließ die Rupert-Neudeck-Gesamtschule im Forum Corneliusfeld ihren ersten 10. Jahrgang. Fürs Erinnerungsfoto ging es nach draußen – bei den sommerlichen Temperaturen besser im Schatten

Am Donnerstag entließ die Rupert-Neudeck-Gesamtschule im Forum Corneliusfeld ihren ersten 10. Jahrgang. Fürs Erinnerungsfoto ging es nach draußen – bei den sommerlichen Temperaturen besser im Schatten

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Sie hat es nicht leicht gehabt, diese Schule und mit ihr ihre Schüler. 2013 als Sekundarschule gegründet, wechselten die Lehrer, die Schulleiter, das Schulgebäude und schließlich auch die Schulform. „Ihr seid ein besonderer Jahrgang, ihr habt alle Höhen und Tiefen mitgemacht“, sagt Rektor Andreas Kaiser zum ersten Jahrgang 10, der am Donnerstag seinen Abschluss im Corneliusforum feierte.

127 Jugendliche, verteilt auf fünf Klassen, ist dieser erste Jahrgang stark, der vor sechs Jahren mit 104 Kindern als Sekundarschuljahrgang gestartet ist. Jetzt halten sie alle ihre Abschlusszeugnisse in der Hand: Rupert-Neudeck-Gesamt­schule steht darauf. „Wenn es stürmt, kann man warten, bis der Sturm aufhört oder man kann tanzen“, sagt Bürgermeister Thomas Goßen, „ihr habt gelernt, im Sturm zu tanzen.“

Schulleiter Kaiser erinnert in seiner humorvollen Rede daran, dass dieser Jahrgang es war, der für die Umwandlung zur Gesamtschule gekämpft habe, allen voran die Schulpflegschaftsvorsitzende Angela Krumpen, deren Sohn zu den Absolventen gehört. Für ihr „Lebenswerk“, wie Andreas Kaiser scherzt, bekommt die Vorsterin bei der Abschiedsfeier einen Ehrenpreis: „Ohne dich gäbe es die Schule nicht, und ohne dich wäre sie nicht, wie sie ist“, sagt der Schulleiter.

Angela Krumpen gibt den Schülern mit auf den Weg: „Freu dich auf dein Leben. Das Leben ist schön, das Leben ist aufregend, und du hast an dieser Schule alles gelernt, um dein Leben in Angriff zu nehmen.“ Die Abschlussklassen selber hatten verschiedene Videos gedreht, die bei der Feier, durch die Abteilungsleiterin Birgit Sokol souverän führt, gezeigt werden. Da wird durch das Schulgebäude Kirchenfeld getanzt, es gibt magische Momente, festgehalten in Handyfotos und Videos, und typische Schülercharaktere werden vorgestellt.

Toll ist auch der Auftritt des Schülers Leo Jurich, der Gitarre spielt und gleichzeitig mit Lehrerin Jana Wirtz das Lied „Shallow“ von Lady Gaga und Bradley Cooper im Duett singt. Und noch mehr Menschen, die etwas Besonderes können oder machen, stehen an diesem Nachmittag auf der Bühne. Schulleiter Kaiser nutzt den festlichen Rahmen, um diverse Schüler auszuzeichnen, etwa für die besten Ergebnisse bei den Bundesjugendspielen oder weil sie sich als Sporthelfer, beim „Frühstück vor 8“, in der Schülervertretung oder im Schülercafé ehrenamtlich engagiert haben. Die Mutter Britta Seja, die jahrelang das „Gesunde Frühstück“ verantwortet hat, bekommt einen Oscar als Ehrenpreis.

Auch die 10c vergibt Oscars und zwar an ihre Lehrer. Der große Abstauber ist Christoph Neutzling, der ebenso wie Sarah Vujnovac in den Kategorien „Korrektester Lehrer“ und „Vertrauensvollster Lehrer“ sowie gemeinsam mit Christan Rütten als „Bestes Lehrerpaar“ goldene Trophäen einheimst. Margund Bocks wird in den Kategorien „Hübscheste Lehrerin“ (bei den Männern Carsten Thamm) und „Humorvollste Lehrerin“ (bei den Männern Patrick Richter) geehrt.

Auffällig ist, wie viele Jugendliche sich bei den Lehrern bedanken. So verabschiedet die 10a sich besonders herzlich von Günter Schröder, der von der Tönisvorster Hauptschule an die Sekundarschule wechselte und jetzt seine berufliche Laufbahn an der Gesamtschule beendet. Auch Schulsprecher Moritz Hirt dankt in seiner kurzweiligen Rede den Lehrern für interessanten Unterricht, lustige Klassenfahrten und tolle Jahre an der Schule. „Es war eine Ehre, mit so guten und hilfsbereiten Lehrern zusammenarbeiten zu dürfen“, sagt der 16-Jährige. Und mit dem Satz an die Eltern – „Vielen Dank für alles, was ihr für uns getan habt. Wir lieben Euch“ – treibt er so ziemlich allen Müttern im Raum die Tränen in die Augen.

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