Tönisvorst Erste E-Ladesäule in Tönisvorst

Tönisvorst · Gestern stellten Geschäftsführer Frank Hühren und Bürgermeister Thomas Goßen die erste Ladesäule für Elektroautos in Tönisvorst vor. Sie steht auf dem Parkplatz der Priva-Firmenzentrale am Tackweg 35. NEW liefert dazu den Strom.

 Frank Hühren (links) und Christine Runge zeigen Bürgermeister Thomas Goßen die Stromsäule auf dem Firmenparkplatz am Tackweg.

Frank Hühren (links) und Christine Runge zeigen Bürgermeister Thomas Goßen die Stromsäule auf dem Firmenparkplatz am Tackweg.

Foto: WOLFGANG KAISER

Tönisvorst hat seine erste Ladesäule für Elektroautos. Sie befindet sich in St. Tönis im Gewerbegebiet am Tackweg. Dort, auf dem Parkplatz der Firmenzentrale von Priva am Tackweg 35 wartet sie jetzt auf neue Nutzer. Private Besitzer von Elektroautos können dort ihr Fahrzeug wieder aufladen - kostenlos. Gestern wurde die Ladesäule in Anwesenheit von Bürgermeister Thomas Goßen offiziell vorgestellt.

Möglich gemacht hat dieses Angebot die Initiative aus der Privatwirtschaft. Das Unternehmen Priva, das seine Vertriebszentrale seit September 2016 in St. Tönis hat, hat sich mit dem Energieversorger NEW zusammengetan und auf seinem Firmenplatz die Säule aufstellen lassen. NEW versorgt die 11 kW-Säule auch mit Strom. Der Strom-Parkplatz ist für jedermann rund um die Uhr nutzbar, der Parkplatz der Firma ist nicht abgeschlossen.

Bürgermeister Thomas Goßen lobte dieses private Engagement von Priva. Er sieht für die bisher schleppende Verbreitung von Elektroautos drei Gründe: Zuerst den hohen Anschaffungspreis von Elektrofahrzeugen, die immer noch recht eingeschränkte Reichweite der Batterien und die zu geringe Dichte von "Strom-Tankstellen". Zumindest in diesem Punkt ist Tönisvorst jetzt einen Schritt weiter. In den Ausschüssen des Stadtrates wurden bisher zwei geplante Standorte von Stromsäulen diskutiert: einmal der Parkplatz an der Willicher Straße in St. Tönis und an der Feuerwehr in Vorst. Jetzt ist Priva schneller gewesen. Für das Unternehmen, die deutsche Tochter einer niederländischen Firma, ist das Engagement in Sachen Umweltschutz aber nicht bloß ein Marketing-Gag, sondern "Überzeugungstat".

Frank Hühren, General Manager der deutschen Niederlassung, sieht in der Stromsäule die Firmenvision umgesetzt und mit neuem Inhalt gefüllt. Priva entwickelt und produziert Hard- und Software für Intuitive Gebäude- und Gewächshausautomation. Priva entwickelt und produziert Hardware und Software für intelligente Gebäudeautomationssysteme. Dabei setzt man Gebäudeautomationslösungen, "die alle klimatischen und wirtschaftlichen Faktoren als Grundlage für ein gezieltes Gebäudemanagement und eine optimale und nachhaltige Umgebung für Mensch und Tier berücksichtigen." Einfach gesagt, es geht um intelligente Technik, mit der kostensparend die Gebäude betrieben werden und die Umwelt geschont wird.

Hühren, von Hause aus Ingenieur für Wirtschaftstechnik, und Christine Runge, die kaufmännische Leiterin von Priva, setzen sich gemeinsam für Umwelt und Nachhaltigkeit ein (die Betriebswirtin Runge ist übrigens eine gebürtige Tönisvorsterin). Die Stromsäule ist nur ein weiterer Mosaikstein. Als nächster Schritt will Priva Photovoltaik aufs Dach des Firmengebäudes am Tackweg installieren, dann kann die Stromsäule sogar mit eigenem Strom versorgt werden. Auch denkt man zusammen mit dem Krefelder Autohaus Tölke und Fischer über ein eigenes Elektroauto für den Fuhrpark nach. In der niederländischen Zentrale werden bereits jetzt mehrere E-Autos eingesetzt. Aufgrund einer staatlichen Förderung sind die Niederlande in der Verbreitung von Elektroautos bereits viel weiter. Da das Unternehmen bundesweit über weite Strecke unterwegs ist, setzt Christine Runge vorerst auf Hybridfahrzeuge, die nicht von den wenigen Stromsäulen abhängig sind.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort