Spende Einrichtung der Vorster Apotheke wird in Ghana weiterverwendet

Vorst · Ein letztes Dankeschön, das von Herzen kommt, ein Winken, und die Türen des Kleinlasters schließen sich, in dem sich ein Abzug des Labors der ehemaligen Apotheke in Vorst sowie einige Rollwagen für Medikamente befinden.

 Hasan Hasanibn und Dr. Samuel Okae laden einen Teil des Apotheken-Inventars, das Margret Rothkopf-Ischebeck gespendet hat, in den Kleinlaster.

Hasan Hasanibn und Dr. Samuel Okae laden einen Teil des Apotheken-Inventars, das Margret Rothkopf-Ischebeck gespendet hat, in den Kleinlaster.

Foto: Wolfgang Kaiser

Dr. Samuel Okae und sein Helfer Hasan Hasanibn machen sich auf den Rück­weg nach Lünen, denn dort ist das Lager, in das der Wageninhalt gebracht wird. „Dort sind auch schon meine Apothekerschränke, der Trockenschrank, die Sitzbank mit der Warenauslage, Bürostühle und weiteres Büromaterial gelagert“, sagt Dr. Margret Rothkopf-Ischebeck. Nahezu die gesamte Apotheken-Einrichtung aus Vorst befindet sich in dem Lager, von dem aus sie mit weiterem medizinischen und pharmazeutischen Material Anfang Februar nach Ghana verschifft wird. Alles ist für ein Krankenhaus in einem Vorort von Accra bestimmt, das Okae dort baut.

Der Mediziner aus Dortmund, der in Ghana geboren wurde, errichtet in seinem Heimatland ein Krankenhaus mit den Abteilungen Inneres, Unfallchirurgie, Orthopädie, Kinderabteilung sowie Geburtshilfe und Gynäkologie. „Ich habe in Berlin Medizin studiert. Ein Praktikumsjahr führte mich in ein Krankenhaus in Ghana. Was ich dort erlebte, hat mich geprägt und in mir den Wunsch geweckt, ein Krankenhaus der Solidaritätsmedizin zu errichten“, sagt der Orthopäde und Unfallchirurg. Sein Ziel ist es, dass Kinder unter fünf Jahren dort kostenlos behandelt werden, um die Kindersterblichkeit zu senken. Gerade in diesem jungen Alter ist das Immunsystem noch schwach und anfällig für Infektionskrankheiten. Wer in Ghana kein Geld für die Behandlung hat, kann nicht zum Arzt gehen. Zudem möchte Okae ein gutes und modernes Krankenhaus schaffen, das die Menschen auch nutzen. Bislang ist es oft so, dass Menschen, die es sich leisten können, Ghana für eine medizinische Behandlung verlassen, weil die Krankenhäuser dort nicht gut aufgestellt sind.

„Wir sind Frau Rothkopf-Ischebeck sehr dankbar, dass sie uns ihre Apothekeneinrichtung geschenkt hat“, sagt Okae, der das Grundstück für das Krankenhaus 2010 erwarb und mit dem Krankenhausbau begann. Wenn alles in Accra nach Plan läuft, hofft er, noch in diesem Jahr das Krankenhaus eröffnen zu können. Aktuell wird am Innenausbau gearbeitet. Er selbst organisiert alles von Dortmund aus und fliegt in seinen Urlauben nach Ghana, um mit anzupacken.

 Der Kontakt zu Rothkopf-Ischebeck entstand über Peggy Griewel aus Lünen, die das Projekt „Krankenhaus für Ghana“ ehrenamtlich unterstützt. Sie erfuhr von der Apothekenaufgabe in Vorst und sprach die Apothekerin an. „Ich freue mich, dass ich mit meiner Spende helfen kann“, sagt Rothkopf-Ischebeck, die auch noch die Klimaanlage ihres ehemaligen Ladenlokals spenden möchte, falls ein möglicher neuer Nutzer diese nicht brauchen sollte. Derzeit steht eine weitere Nutzung aber noch nicht fest.

 Internet: www.krankenhaus-ghana.com

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