Im Blickpunkt: Ehrenamt beim DRK Sanitäter dringend gesucht

Tönisvorst · Zum Tag des Ehrenamts stellen drei Rotkreuzler ihre Bereiche vor und werben für das Engagement im DRK.

 Annegret Backes und André Schwickart engagieren sich seit vielen Jahren im Tönisvorster Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes.

Annegret Backes und André Schwickart engagieren sich seit vielen Jahren im Tönisvorster Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes.

Foto: Wolfgang Kaiser

Lara Lünger strahlt, wenn sie von ihrem Ehrenamt erzählt. Seit fünf Jahren ist die Abiturientin Mitglied beim Deutschen Roten Kreuz. Im Ortsverein Tönisvorst hat sie ein Zuhause gefunden. „Ich bin über den Schulsanitätsdienst am Michael-Ende-Gymnasium zum Jugendrotkreuz gekommen“, berichtet die 18-Jährige. Sie habe sich die Gruppenstunden für Jugendliche angesehen und sei dabei geblieben. Heute arbeitet Lara selber als Gruppenleiterin. Fünf bis acht Stunden ihrer Freizeit investiert sie wöchentlich in das Ehrenamt.

„Mir macht das viel Spaß. Die Kinder sind mir ans Herz gewachsen und sie geben einem viel zurück“, schwärmt Lara Lünger. „Wir machen kreative Sachen, Ausflüge und Filmabende mit den Kindern“, erzählt die junge Frau. Und natürlich gehören auch Erste-Hilfe-Wochenenden und Notfalldarstellungen zur Nachwuchsarbeit. Während die Zahl der Kinder, die die Gruppenstunden besuchen, auf erfreuliche 45 gewachsen ist, sucht das Jugendrotkreuz weitere Jugendliche, die die Kinder betreuen. „Da fehlt es leider an Ehrenamtlern“, sagt Lara Lünger.

Neben der Tätigkeit als Gruppenleiterin beim Jugendrotkreuz ist die St. Töniserin auch in der DRK-Bereitschaft als Ersthelferin aktiv. „Wir können anderen Menschen helfen, wenn sie in Not sind, sogar Leben retten und das ist ein gutes Gefühl“, findet die 18-Jährige. Das ist auch der Grund, warum André Schwickart sich seit mehr als 20 Jahren beim DRK engagiert. „Ich bin damals über den Bundeswehrersatzdienst zum DRK gekommen und habe mich gleich wohlgefühlt“, erzählt der 45-Jährige, der als Rettungshelfer tätig ist, den Nachwuchs in Erster Hilfe ausbildet und vor einiger Zeit die Bereitschaftsleitung St. Tönis übernommen hat.

Gut 450 Stunden ehrenamtlicher Dienst kommen so im Jahr zusammen. „Aber ich mache das gerne“, beteuert André Schwickart. „Ich habe über das DRK viele Leute kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Außerdem ist es einfach ein gutes Gefühl, helfen zu können.“ Beim St.-Martinszug und beim Apfelblütenlauf, bei Stadtfesten, Theateraufführungen, Sportfesten und Rockkonzerten sind die Sanitäter des DRK zur Stelle.

Die kräftezehrendsten Einsätze haben die Tönisvorster Sanitäter jedes Jahr an Altweiber und am Tulpensonntag in St. Tönis. Um Schnittwunden, Verletzungen nach Stürzen und um viele Jugendliche, die aufgrund des Alkoholkonsums hilfsbedürftig sind, kümmern sich die DRK-Leute. „Wir haben aber viel zu wenige Sanitäter und Rettungshelfer, um das noch bewältigen zu können“, sagt der Bereitschaftsleiter, der jedes Jahr weitere Sanitäter von den Johannitern und aus anderen DRK-Ortsvereinen um Hilfe bitten muss. „Da brauchen wir dringend viel mehr Leute“, betont Schwickart, sonst sei das gar nicht mehr zu leisten.

Annegret Backes kennt das Problem. Sie hatte selber zwölf Jahre lang die Bereitschaftsleitung inne und war im Sanitätsdienst, bevor sie sich aus gesundheitlichen Gründen im vorigen Jahr zurückzog. Dem Roten Kreuz ist die St. Töniserin aber immer noch treu. „Ich bin seit 41 Jahren dabei, meine ganze Familie ist Mitglied im Ortsverein, das DRK gehört einfach zu unserem Leben“, sagt die 59-Jährige. Der Wunsch, sich sozial zu engagieren, sei es gewesen, der sie damals zum Roten Kreuz gebracht habe. „Es gibt so viele verschiedene Aufgaben im Verein, da ist für jeden etwas dabei“, weiß Annegret Backes.

 Lara Lünger arbeitet als Gruppenleiterin beim DRK.

Lara Lünger arbeitet als Gruppenleiterin beim DRK.

Foto: Stephanie Wickerath
DRK Tönisvorst: Sanitäter dringend gesucht
Foto: grafik

Sie selber habe als Ersthelferin angefangen, sich im Verpflegungsdienst eingebracht, den DRK-Kindetreff geleitet und kümmere sich heute um die Blutspende. „Überall herrscht gute Teamarbeit, aber überall fehlen uns die Helfer“, bedauert die 59-Jährige.

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