Häuser aber hat Ruprecht Beusch noch viel mehr kennengelernt. Als Architekt hat er zahlreiche Gebäude in St. Tönis entworfen und umgebaut, darunter auch einige alte Stadthäuser im Ortskern, die er mit modernen Elementen versehen hat, ohne ihnen den historischen Charme zu nehmen. „Eine meiner Lieblingsbaustellen war aber der Kirchturm“, erinnert sich der Senior. Dort zu arbeiten, sei eine große Freude gewesen, auch wegen der grandiosen Aussicht.

Aufgewachsen ist der Jubilar mit zwei Brüdern. Noch im letzten Kriegsjahr wurde Ruprecht Beusch als 16-Jähriger eingezogen und war im Harz stationiert. „Wir waren doch Deutschlands letzte Hoffnung“, sagt der 90-Jährige ironisch. In Kampfhandlungen sei er zum Glück nicht verwickelt gewesen. Nach Abitur und Studium arbeitete der junge Mann im Architekturbüro seines Vaters, das er später weiterführte.

Für den BUND saß er als sachkundiger Bürger im Umweltausschuss. In den 90er-Jahren trat Ruprecht Beusch den Grünen bei und wurde Ratsmitglied. Bis heute ist er Parteimitglied und an Umwelthemen sowie an der Stadtplanung interessiert. Lange engagierte Ruprecht Beusch sich mit einem Eine-Welt-Stand in der Fußgängerzone für den Verkauf von fair gehandelter Ware. Im VCD, einem ökologischen Verkehrsclub, war der St. Töniser im Vorstand aktiv.

Mehr als 40 Jahre lang war der Jubilar verheiratet, seit sieben Jahren ist er Witwer. Gefeiert wird der runde Geburtstag mit der Familie, zu der drei Söhne und fünf Enkelkinder gehören, Freunden und Weggefährten.