„Crashkurs auf Distanz“ Pflegeausbildung in der Corona-Krise

Tönisvorst · Die neue generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft beginnt bei der Alexianer GmbH anders als geplant — als „Crashkurs auf Distanz“. Ein Teilnehmer geht zu den Alexianern in der Seniorenhilfe Tönisvorst.

 Die Themenblöcke wurden in der Alexianer Akademie für Pflege in Kleingruppen mit Abstand durchgenommen.

Die Themenblöcke wurden in der Alexianer Akademie für Pflege in Kleingruppen mit Abstand durchgenommen.

Foto: Alexianer

Die Corona-Krise macht erfinderisch. Der erste Jahrgang der generalistischen Pflegeausbildung in der Alexianer Akademie für Pflege des Krankenhauses Maria-Hilf Krefeld startete am 1. April mit einem „Crashkurs auf Distanz“. Mit dem ersten Rüstzeug können die künftigen Pflegefachkräfte nun ihre jeweiligen Arbeitgeber im Praxiseinsatz unterstützen, 16 bei den Alexianern in Krefeld, eine bei den Alexianern in der Seniorenhilfe Tönisvorst, drei bei der Evangelischen Altenhilfe Krefeld gGmbH und zwei bei der Krefelder Caritasheime gGmbH.

Akademie-Leiter Peter Hambloch erklärt: „Wir konnten wegen der Corona-Pandemie mit dem Aprilkurs 2020 nicht wie gewohnt starten – und das ausgerechnet zum Beginn der komplett neuen generalistischen Ausbildung für den Abschluss Pflegefachfrau und Pflegefachmann. Wir haben daraufhin für den frühen Einsatz im Stationsbetrieb ein besonderes Einweisungskonzept für den Kurs entwickelt.“ Hintergrund ist der Erlass des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW zur Einstellung des Unterrichtsbetriebs an allen Schulen der Pflege- und Gesundheitsfachberufe. Dieser ermöglicht, dass bei entsprechender Einweisung auch Ausbildungsstarter in den Praxiseinsatz auf die Stationen gehen können, um die Pflegefachkräfte vor Ort in der Pflege unterstützen zu können. In den ersten zehn Tagen wurden die Neuen in das „Basiswissen Pflege“ eingewiesen. Akademie-Leiter Hambloch und sein Stellvertreter Volker Gottschlich gestalteten mit dem Lehrerteam eine besondere Form, die neuen Auszubildenden schnellstmöglich fit für den pflegerischen Stationsalltag zu machen. Fünf Kleingruppen bis maximal fünf Teilnehmer wurden organisiert, um jeweils in einem Klassenraum den entsprechenden Sicherheitsabstand einhalten zu können.

In den Klassenräumen wurden in Grundzügen die Themen Pflege, Hygiene, Arbeitsrecht, Arbeitssicherheit und selbstorganisiertes Lernen vermittelt. Nach einer Stunde wurde der Raum gewechselt, bis alle Themenbereiche erfüllt waren. Der Unterricht wurde täglich ergänzt durch vertiefende Hausaufgaben.

Hambloch sagt: „Diese Art, die jungen Menschen sehr schnell zur Unterstützung in der Kranken- und Altenpflege zu befähigen, hat den großen Vorteil, dass die Pflegekräfte vor Ort von zeitaufwändigen Einweisungen entlastet werden und die Auszubildenden sich außerdem schon mal im Schulbetrieb kennen lernen. Schmunzelnd fügt er hinzu: „Weniger schön war, dass wir jeden Tag fünfmal hintereinander mehr oder weniger dasselbe erzählen mussten.“

Besonders wichtig war der Schwerpunkt Hygiene, Infektionsschutz, Verhaltensregeln. Die Inhalte des „Crashkurses auf Distanz“ wurden hier von der Hygienefachkraft der Alexianer Krefeld GmbH im Vorfeld geprüft. Das Verfahren entspricht den geltenden Regeln des Robert-Koch-Institutes.

(RP)
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