Tönisvorst CDU will Gespräch mit Sportlern suchen

Tönisvorst · Der Stadtsportverband hat angekündigt, seine Arbeit ohne Fördergelder nicht mehr fortführen zu können. Die CDU-Fraktion schlägt Gespräche Anfang des nächsten Jahres vor. Die Sparkassenstiftung bekennt sich zum Breitensport.

 Das Archivfoto zeigt eine frühere Sportlerehrung im Forum Corneliusfeld. Dort trat auch der Energieversorger NEW als Unterstützer auf. Die NEW hat dem Stadtsportverband eine unveränderte Förderung zugesagt.

Das Archivfoto zeigt eine frühere Sportlerehrung im Forum Corneliusfeld. Dort trat auch der Energieversorger NEW als Unterstützer auf. Die NEW hat dem Stadtsportverband eine unveränderte Förderung zugesagt.

Foto: HÜSKES

Der Stadtsportverband schlägt Alarm, er sieht sich in seiner Existenz bedroht - ihm geht das Geld aus, um satzungsgemäß seine Aufgaben umzusetzen. Helmut Drüggen, Fraktionsvorsitzender der CDU, setzt jetzt auf Gespräche. Er will am Montag dem Fraktionsvorstand vorschlagen, die Vertreter des Stadtsportverbandes Anfang des neuen Jahres zu einem Gespräch einzuladen. Er will erst den Sachverhalt aufklären lassen und mehr zu den Ursachen hören, bevor er zu einem Urteil komme. Ansonsten verweist er auf den Bürgermeister, der Vorsitzender der Sparkassenstiftung Tönisvorst sei. Der wiederum rät zu Gelassenheit. Durch die veränderte Förderpraxis werde eher mehr Geld in den Breitensport fließen als vorher. Auch seien die Sportlerehrung oder der Tag des Jugendfußballs grundsätzlich förderfähig.

Die Stiftung gewährte 2011 noch Zuwendungen von 33 500 Euro an den Stadtsportverband, reduzierte dann die Zuschüsse 2012 auf 21 000 Euro und 2013 auf 10 500 Euro. Diese Gelder wurden an die Sportvereine verteilt. Und in diesem Jahr war die Zuwendung - wie bereits vor vier Jahren angekündigt - auf null heruntergefahren. 2010 hatte die Sparkassenstiftung (Zweck: Förderung der Kultur, der Altersfürsorge und Altenhilfe, der öffentlichen Gesundheitspflege, der Jugendhilfe, des Breitensports, des Umweltschutzes, der Heimatkunde, der Brauchtumspflege und der Behindertenhilfe in der Stadt Tönisvorst) eine Neuausrichtung der Förderpraxis beschlossen. Ziel war die Abkehr von einer "Förderung mit der Gießkanne". Geplant wurde eine reine Projektförderung. Sie ersetzt die Praxis, dass der Stadtsportverband als Dachverband des Sports Globalzuweisungen erhält, die an die angeschlossenen Vereine weitergereicht werden sollten. Der Stadtsportverband vergab die Mittel nach einem festgelegten Schlüssel (Mitgliederzahl, Mitglieder unter 18 Jahren, vereinseigene Spielstätte). Mitunter kamen auf diese Weise kleine und kleinste Beträge zusammen. Um die Kursänderung der Stiftungspraxis moderat zu vermitteln, wurde die Reduzierung der Globalzuweisungen nicht auf einen Schlag, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg vorgenommen. Die Stiftung, so Michael Rotthoff aus dem Vorstandssekretariat der Sparkasse Krefeld, habe schon 2010/11 betont, dass es nicht um das Ende der Förderung des Breitensports gehe, sondern lediglich um eine Veränderung der Förderwege. Am Ende könne es durchaus sein, dass die Förderung des Breitensports höher ausfalle als zu Zeiten der Globalförderung.

Das Gleiche gilt für den Stadtkulturbund. Die Pauschalbeträge für kleine Vereine wurde eingestellt, es werden nur noch Projektanträge berücksichtigt. Das Kulturprogramm bleibt damit weiterhin förderfähig.

(RP)
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