Breitbandausbau in Tönisvorst Schnelles Netz kommt zuerst in die Außengebiete

Tönisvorst · Die Deutsche Glasfaser hat mit dem Breitbandausbau begonnen. Bis Ende 2021 soll auch Tönisvorst davon profitieren.

Mehr als vier Millionen Euro beträgt das Gesamtvolumen der Investition für den Breitbandausbau in Tönisvorst, zehn Prozent davon zahlt die Stadt, der Rest wird von Land und Bund gefördert. „Wir haben schon 2018 den ersten Förderantrag gestellt“, erläutert Christian Böker, Leiter des Amtes für digitale Infrastruktur beim Kreis Viersen.

Auf Antrag der Grünen waren Böker und sein Mitarbeiter jetzt im Tönisvorster Bau- und Verkehrsausschuss zu Gast, um über den Zeitplan des Breitbandausbaus zu berichten.

Demnach beträgt der Realisierungszeitrahmen für den Ausbau 24 Monate. Bis Ende 2021 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. „Um eine Dimension zu nennen: 7000 Kilometer Tiefbauarbeiten sind notwendig, um die unterversorgten Gebiete des Kreis mit Glasfaserkabel auszustatten“, sagte Böker. Unterversorgt bedeute, die Nutzer haben maximal 30 Megabit zur Verfügung.

Die Firma Deutsche Glasfaser, die den Zuschlag für den Kreis bekomme habe, wolle aber auch Haushalte anschreiben, die „nur knapp“ unterversorgt seien, sprich auf bis zu 35 Megabit zurückgreifen können. In der Zeit vom 27. Juni bis zum 8. August wolle die Deutsche Glasfaser die betroffenen Bürger kontaktieren. Bei den meisten unterversorgten Gebieten handele es sich um die Außenbereiche der Kommunen, erklärte Böker auf Nachfrage.

In jeweils drei Kommunen sollen Vorbereitung und Realisierung parallel laufen. Da Tönisvorst im letzten Block gelandet ist, werden die Bürger der Apfelstadt noch bis Ende 2021 auf ihren Breitbandanschluss warten müssen. „Natürlich wird niemand gezwungen, einen Glasfaseranschluss zu seinem Haus legen zu lassen“, betonte Böker, aber allen Haushalten in den unterversorgten Gebieten werde das Angebot gemacht. Auf der Homepage des Kreises werde außerdem laufend über den Zeitplan und den Ablauf der Arbeiten berichtet, informierte der Amtsleiter.

Auf Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen soll es auf der Homepage der Stadt Tönisvorst baldmöglichst eine Verlinkung zur entsprechenden Kreisseite geben. „Es ist wichtig, dass die Menschen wissen, wann sie ein schnelles Internet nutzen können“, sagte Meral Thoms von den Grünen. Für viele sei der fehlende oder zu langsame Internetzugang ein Grund, den Ort zu verlassen.

Hans-Joachim Kremser (SPD) stellt in Aussicht, dass auch die Bereiche, die mit den Kupferleitungen der Telekom noch vergleichsweise gut ausgestattet seien, früher oder später an das moderne Glasfasernetz angeschlossen werden sollen. „Das ist jetzt erst der Anfang“, ist Kremser sicher.

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