Das Ferien-ABC R wie Reiten Kinder und Pferde: glückliche Momente

Tönisvorst · Beim Reitstall Simon in Tönisvorst dreht sich unter dem Motto „Aus Liebe zum Pferd“ alles um Ponys und Pferde.

 Birgit Simon führt in St. Tönis den Reithof Simon.

Birgit Simon führt in St. Tönis den Reithof Simon.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Hufgeklapper ist zu hören. Aus dem Stallgebäude führen Lena und Julie die beiden Reitschulponys Avalston und Billy heraus. Vor dem Außenreitplatz wird an den beiden Aufstieghilfen gestoppt. Ein Nachziehen des Sattelgurtes, die Steigbügel werden heruntergezogen und der Sitz der Reitkappen überprüft, dann geht es auf die Aufstieghilfen hinauf und von dort aus in den Sattel.

Wer glaubt, dass Aufstieghilfen nur etwas für ältere Reiter oder extrem große Pferde sind, der wird im Reitstall Simon eines Besseren belehrt. „Das ist für das Pferd oder Pony um ein Vielfaches angenehmer und auch für den Reiter. Wir entlasten dadurch den Rücken der Tiere, weil wir nicht mit dem ganzen Gewicht einseitig im Sattel hängen“, erklärt Cathrin Giesa, die sich am Rand des Platzes eingefunden hat.

Die Turnierreiterin und Trainerin, die zusammen mit Birgit Simon den Reitstall führt, fasst ihre beiden Schülerinnen ins Auge, die Reitstunde der beiden Mädchen beginnt. Mit ruhiger Stimme erfolgen Anweisungen in Sachen der Bahnfiguren und Tempiwechsel. Korrektur und Lob machen die Runde. Hochkonzentrierte Gesichter bei den beiden elf und zehn Jahre alten Mädchen, wobei ihnen die Freude an der Arbeit mit den Ponys auf der ganzen Linie anzusehen ist. Das ist Alltag im Reit- und Ausbildungsbetrieb Simon, eine von vielen Reitstunden auf gut ausgebildeten Schulpferden und Ponys unter fachlicher Anleitung.

Mit dem Reiten kann in der Regel ab einem Alter von sechs Jahren angefangen werden. „Für die ganz Kleinen, ab fünf Jahren, bieten wir Ponypflegekurse an. Die Kinder lernen den Umgang mit den Ponys und werden auf ihnen geführt, um den ersten Kontakt herzustellen“, sagt Giesa.

 Marie Hügen reitet auf ihrem Pony in der Reithalle.

Marie Hügen reitet auf ihrem Pony in der Reithalle.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Wer mit dem Reiten anfängt, egal in welchem Alter, geht zunächst einmal an die Longe. „Wir nennen das auch gerne Reiten an der Nabelschnur“, erzählt die Trainerin mit einem Augenzwinkern. Die Reitlehrerin hält dabei eine sieben Meter lange Longierleine in der Hand, an der das Pferd um sie herum in einem großen Kreis geht. Der zukünftige Reiter lernt an der Longe erst einmal ein Gefühl für den richtigen Sitz zu entwickeln, wobei er sich dank der Longe ganz auf sich konzentrieren kann. Er braucht sich um nichts zu kümmern. Es geht mit Schritt und Trab los. Der Galopp folgt immer erst, wenn der Anfänger sich selber sicher genug fühlt.

Danach geht es mit dem sogenannten Abteilungsreiten weiter. Dabei sind mehrere Reiter mit Pferd beziehungsweise Pony in der Halle unter fachlicher Anleitung unterwegs. „Natürlich geben wir auch Einzelstunden“, erklärt Giesa. Fortgeschrittene Reiter können mit dem Springen anfangen, und Ausritte sind ebenfalls möglich. Die Fünf- bis Zwölfjährigen können sich zudem auf das Angebot Reiterferien freuen.

Doch egal in welchem Alter man beim Reitstall Simon in den Reitsport eintaucht, ob als Anfänger, Fortgeschrittener oder Wiedereinsteiger, das Motto des Stalles lautet allzeit „Aus Liebe zum Pferd“. Schließlich ist der Sportpartner ein Lebewesen. Eins ist beim Reiten bei Simon immer Pflicht: Das ist die Reitkappe. Kinder, die mit dem Reiten anfangen und noch nicht wissen, ob es ihr Sport werden wird, können die ersten Stunden auch mit einem Fahrradhelm reiten. Reithose und Stiefel müssen nicht sein. Für den Anfang reichen eine elastische Hose mit nicht zu dicken Nähten oder eine Leggins. In Sachen Schuhe ist ein dicker Absatz wichtig, damit man nicht durch den Steigbügel rutscht. Zudem sollte es sich um knöchelhohe Schuhe handeln. Boots sind geeignet. „Reithosen und Stiefel können gut gebraucht gekauft werden. Bei der Reitkappe sollte man vorsichtig sein. Es gilt wie bei jedem Helm, ist er einmal gefallen, sollte er ausgetauscht werden. Bei einer gebrauchten Kappe ist dies nicht zu überprüfen. Zudem berät ein Fachgeschäft auch hinsichtlich des korrekten Sitzes der Kappe“, sagt Giesa. Eine Sturzweste ist ein Kann, aber kein Muss. Sollte es einmal zu einem Sturz kommen, schützt sie natürlich entsprechend. Auch hier gilt, sie muss passen, denn ansonsten nutzt sie bei einem eventuellen Sturz nicht viel.

Und wenn es einmal zum eigenen Pony oder Pferd kommen sollte, kann man beim Reitstall Simon sein Pferd auch einstallen. Ansonsten stehen 13 Schulpferde und Ponys zur Verfügung, vom Shetland-Pony über den Haflinger bis hin zum Warmblut. Neben dem Außenreitplatz gibt es einen Springplatz und eine große Reithalle.

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