Werbering „St. Tönis erleben“ hatte zur weißen Nacht eingeladen Weiß war Trumpf rund um den Rathausplatz

St. Tönis · Verbunden mit Ladenöffnungen bis 21 Uhr feierte St. Tönis die weiße Nacht. Viele Besucher erfreuten sich am reichhaltigen Angebot und vielen weißen Gimmicks.

Auch das Tanzstudio Danza bot den Gästen auf dem Rathausplatz Tanzeinlagen.

Auch das Tanzstudio Danza bot den Gästen auf dem Rathausplatz Tanzeinlagen.

Foto: Kurt Lübke

Weiß ist eine Sommerfarbe, und im Juni beginnt der meteorologische Sommer. In St. Tönis wurde deshalb am Freitag die weiße Nacht gefeiert. Ganz in Weiß gekleidet waren allerdings die Wenigsten. Epizentrum war die erste Hälfte des Rathausplatzes. Dort, auf einem riesigen, grünen Teppich, bekamen die Zuschauer tolle Tanzeinlagen zu sehen, hauptsächlich von der St. Töniser Tanzschule Danza, aber nicht nur: Da war zum Beispiel die Tanzgruppe Adathkalalayam aus Krefeld.

Die Tänzerinnen aus Sri Lanka trugen Kleidung, die so weiß war, dass sie für eine Waschmittelwerbung getaugt hätte. Ihr Tanz war keinem Geringeren als dem hinduistischen Hauptgott Shiva gewidmet, der nebenbei auch noch Gott des Tanzes ist. Die Kinder und Jugendlichen der Tanzschule Danza wurden von ihren Fans zu Höchstleistungen angespornt, unzählige stolze Eltern zückten ihre Fotohandys. Die Deutsch-Italienerin Valentina Meo vom La Tina‘s Dancestudio in St. Tönis weiß, dass Männer oft Tanzmuffel sind. Sie präsentierte jetzt mit ihren Frauen unterschiedlichen Alters Latin Dance und Gym-Dance – Tänze, die auch ohne Tanzpartner funktionieren.

Sie alle waren schwarz gekleidet. Weiße Kleidung konnte vor Ort beschafft werden. Steffi Herrmann und Sandra van der Vliet von der Boutique „Dorfliebe“ sagen: „Weiß läuft im Sommer immer.“ Sie boten ausschließlich weiße Textilien an. Egal, ob Hemd oder Steppjacke: Bei Herrenausstatter Robben gab es alles nicht nur in Weiß, sondern auch zum Ausverkaufspreis. Auch der Seulenhof war sehr gut besucht, und das Weiß überwog. So manch schnöde Bierzeltgarnitur war mit weißem Stoff überzogen worden — das sah edel aus. Die Geschäfte hatten bis 21 Uhr geöffnet, die Außengastronomie profitierte von dem Mottoabend. Vor dem Foodtruck Esswerk bildete sich schnell eine Dauerschlange, auch der Teig-Scheich, wo es Crêpes und Waffeln gab, konnte sich nicht über mangelnde Kundschaft beklagen.

Bei den Jungs des St. Töniser Löschzugs war nur die Aufschrift auf ihren blauen Polohemden weiß. Ihre Mission bestand darin, den Durst der Passanten zu löschen. Der Erlös fließt in die Feuerwehrkasse. Der Round Table, eine Wohltätigkeitsorganisation, verkaufte Weine und Prosecco. Der Gewinn wird an Bedürftige ausgeschüttet. Für Naschkatzen gab es „Raffaelo“, die weiße Praline. Kinder bekamen Zuckerwatte, und selbst die Luftballons, mit denen Tiere geformt wurden, waren weiß. Vincent Schäfer ist Schüler des Michael-Ende-Gymnasiums. Er wird im nächsten Jahr sein Abi machen und verkaufte jetzt gemeinsam mit Schulfreunden Sangria mit und ohne Alkohol. Mit dem Erlös soll der Abi-Ball finanziert werden.

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