Krefeld/Tönisvorst Apothekerin und Zahnärztin betrügen Apotheken

Krefeld/Tönisvorst · Zwei 27-jährige Frauen aus Krefeld haben versucht, in großem Stil bei Apotheken Rabattmarken gegen Gutscheine und Präsente einzutauschen. Die Apotheken gehörten zur selben Kette wie der Arbeitgeber einer der Frauen.

Am Dienstag um 16.45 Uhr hat die Polizei in einer Apotheke im Real-Markt St.Tönis eine 27-jährige Krefelderin vorläufig festgenommen, die versucht hatte, betrügerisch Rabattmarkenhefte gegen Präsente einzutauschen. In der Vernehmung erklärte die junge Frau, sie habe gerade die Approbation zur Apothekerin erhalten. Als sie in "ihrer" Apotheke in Neuss Ordnung schaffen wollte, fielen ihr Rabattmarkenbögen in die Hand, die zuvor beim Einkauf an Kunden ausgegeben worden waren und gegen Gutscheine und Präsente eingelöst werden konnten.

Rabatthefte mit Adressen von Bekannten beschriftet und eingelöst

Auf ihre Frage, was sie mit den mittlerweile veralteten Bögen machen solle, erhielt sie vom Apothekenbesitzer die Antwort, sie solle die Bögen entsorgen. Dies tat sie auch zunächst, nahm jedoch auf dem Heimweg einige der Bögen an sich, die inzwischen von der Putzfrau in den Müll gebracht worden waren.

Zusammen mit einer Freundin, einer 27-jährigen Zahnärztin aus Krefeld, klebte sie in der Folge die Rabattmarken (eine Marke entsprach jeweils fünf Euro Einkaufswert) in Rabatthefte ein. Die beiden Frauen beschrifteten die Hefte mit Adressen aus ihrem Bekanntenkreis und lösten sie bei verschiedenen Apotheken der gleichen Kette in unterschiedlichen Städten ein.

Schaden beträgt mehrere hundert Euro

Zwischenzeitlich waren alle Apotheken dieser Kette informiert worden, dass Unbekannte eine verdächtig große Zahl an Rabattheften vorgelegt hatten. In der Apotheke in St.Tönis schöpfte man schließlich Verdacht und rief die Polizei hinzu. Die junge Apothekerin ist inzwischen wieder auf freiem Fuß, Ihre Freundin wird sich in Kürze zu dem Sachverhalt äußern müssen. Gegen beide Frauen erging Strafanzeige wegen Betrugs und Urkundenfälschung.

Die Höhe des Schadens bewege sich im Rahmen von "mehreren hundert Euro", sagte Polizeisperecher Harald Moyses. Entscheidend für das Einschreiten der Polizei sei die Qualität der Straftat bzw. die kriminelle Energie dahinter gewesen. "Offensichtlich haben dort das Unrechtsbewusstsein und das Wissen über die möglichen Folgen gefehlt."

(ots)
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