Unternehmen ausgezeichnet Apfelparadies in St. Tönis erhält die Timmermanns-Medaille

St Tönis · Die CDU-Mittelstandsvereinigungen im Kreis Viersen und in der Stadt Nettetal verliehen die Timmermanns-Medaille unter anderem an das Apfelparadies in St. Tönis.

 Zur Verleihung der Timmermanns-Medaille der MIT kamen Maik Giesen, Rudolf und Bernd Schuhmacher, Helma Josten, Ilka Gartz, Ralf Stobbe, Josef Gartz und Martin Plum (v.l.n.r.) zusammen.

Zur Verleihung der Timmermanns-Medaille der MIT kamen Maik Giesen, Rudolf und Bernd Schuhmacher, Helma Josten, Ilka Gartz, Ralf Stobbe, Josef Gartz und Martin Plum (v.l.n.r.) zusammen.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Endlich einmal ist die Landwirtschaft dran. Seit 20 Jahren verleiht die Mittelstandsvereinigung im Kreis Viersen und der Stadt Nettetal die Matthias-Timmermanns-Medaille an verdiente und erfolgreiche Unternehmen. Zum ersten Mal wurden zwei Unternehmen aus der Landwirtschaft ausgewählt: das Apfelparadies von Bernd und Rudolf Schumacher in Tönisvorst und der Reitstall Gartz von Josef und Ilka Gartz aus Nettetal. Und es war Josef Gartz, der in seinem Dank nicht nur an den Einsatz der Landwirte in den Gebieten der Flutkatastrophe erinnerte, sondern spontan eine Sammlung von Spendengeldern unter den Gästen in der Reithalle initiierte.

Festredner Paul-Christian Küskens, Kreislandwirt aus Niederkrüchten, reihte die landwirtschaftlichen Betriebe in den Mittelstand als das „pulsierende Kraftzentrum“ der Wirtschaft in Deutschland ein. Bei der Landwirtschaft möchte heute jeder mitreden. Die Betroffenen sind es leid, als Tierschänder und Umweltsünder gebrandmarkt zu werden. An der Umgestaltung der Gesellschaft sei die Landwirtschaft mitbeteiligt. Und die Herausforderungen stiegen weiter. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe sinke ständig, die Zahl der Menschen, die zu ernähren sind, nehme zu.

Maik Giesen, Vorsitzender der Kreis-MIT, würdigte das Apfelparadies aus Tönisvorst. Die Familie Schumacher ist seit 1871 im Besitz des Großheyerhofes. Dieser Erzeugerbetrieb ist das Herzstück von drei Apfelparadiesen mit Hofläden in Düsseldorf-Wittlaer, Moers-Kapellen und Meerbusch-Strümp. Das Unternehmen wird heute von Bernd Schumacher in dritter Generation geführt. Auf einer Anbaufläche von rund 45 Hektar bauen Bernd Schumacher und sein Vater Rudolf nicht nur Äpfel und Birnen, sondern auch Aprikosen, Kirschen und Pflaumen an. Die Obstplantagen werden mit einem naturnahen Anbauverfahren bewirtschaftet, dem kontrollierten integrierten Anbau. 2020 wurde die Warmwasserversorgung von Heizöl auf eine Hackschnitzelheizung mit Obstholz umgestellt. Aktuell wurde der Betrieb um eine große Obsthalle mit Kühlhäusern und Photovoltaik-Eigenstromanlage erweitert. Ziel ist es, alle Äpfel energetisch klimafreundlich lagern zu können.

Auch der Hof von Familie Gartz hat eine lange Geschichte. Der altniederrheinische Schönkeshof ist bis ins Jahr 1761 zurückzuverfolgen. Laudator Ralf Stobbe vom MIT Nettetal verwies auf das Votivkreuz an der Außenmauer, das zur Adresse „An Schönkes Krüz“ geführt hat.

1979 erwarb Egidius Gartz diesen Hof von der Stadt, die ihn bei einer Zwangsversteigerung erworben hatte. Die Familie Gartz bewirtschaftete vorher einen Bauernhof im Sassenfeld. Doch das Neubaugebiet Krüßhütt machte die Umsiedlung des Hofes erforderlich, weil Tierhaltung am alten Standort nicht mehr erlaubt werden sollte. 1988 fing Josef Gartz auf dem Hof an, 1995 übernahm er ihn ganz. Als leidenschaftlicher Reiter sattelte Gartz von der Schweinehaltung auf einen Ausbau als Reiterhof um. Eine große Reithalle war schon mit acht Boxen vorhanden. Heute bieten 40 Boxen viel Platz für Pferde, ein Dressur- und Springplatz wurde errichtet, eine Maschinenhalle, Solarien und eine Führanlage kamen hinzu.

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