Tönisvorst Anwohner können aufatmen

Tönisvorst · Es bleibt dabei: Die Willicher Straße in St. Tönis wird für den Verkehr von Nüss Drenk und dem Südring nicht wieder geöffnet. Das beschlossen die Politiker im Bau- und Verkehrsausschuss mehrheitlich.

 Die Kreuzung Willicher / Benrader / Dammstraße wird nicht zum Kreisverkehr ausgebaut. Dafür könnte aber der Anstrich der Fahrradwege erneuert werden. In Höhe des Action-Marktes soll Parken mit Parkkarte eingeführt werden.

Die Kreuzung Willicher / Benrader / Dammstraße wird nicht zum Kreisverkehr ausgebaut. Dafür könnte aber der Anstrich der Fahrradwege erneuert werden. In Höhe des Action-Marktes soll Parken mit Parkkarte eingeführt werden.

Foto: H. BRINKMANN

Die Grünen und die SPD sind sich sofort einig: "Eine Öffnung der Willicher Straße ist nicht nötig. Es gibt genug andere Möglichkeiten, in die Innenstadt zu gelangen", sagt Meral Thoms von den Grünen. Und Hans-Joachim Kremser (SPD) stellt klar: "Wir haben kein belastbares Argument, das mit Zahlen und Werten belegt, dass dem Handel in der St. Töniser Innenstadt Verluste entstehen, weil die Willicher Straße von Nüss Drenk und vom Südring kommend gesperrt ist."

Der Werbering St. Tönis hatte das Thema nach 1999, 2005 und 2010 mal wieder auf den Tisch gebracht. Eine offene Willicher Straße sei besser für eine attraktive Innenstadt und ziehe mehr Kunden an, argumentieren die Händler. Zwar glaubt auch die FDP nicht, dass die Innenstadt durch die Straßenöffnung enorm belebt wird, aber Olaf Kaiser bringt ein anderes Argument ins Spiel: "Die Autos, die jetzt die Willicher Straße nicht befahren können, fahren woanders entlang." Bei einer Öffnung verteile sich der gesamte Verkehr besser und die Anwohner der Benrader und der Corneliusstraße seien entlastet. Für diesen Vorstoß aber findet der FDP-Mann keine Mehrheit.

Der CDU-Fraktion hingegen will sich nicht festlegen. Ihr fehlen in der Stellungnahme der Verwaltung Zahlen und Fakten. "Es wäre auch sinnvoll, das neue Innenstadtkonzept bei diesem Thema einzuarbeiten", moniert Christian Rütten (CDU). Wolfgang Schouten vom Ordnungsamt weist darauf hin, dass in den vergangenen Jahren bereits zwei Mal ein Verkehrsingenieur aus Düsseldorf gekommen sei, um die Situation zu bewerten. "Beide Male kam der Ingenieur zum selben Ergebnis wie die Kreispolizei: Wir sollen alles so lassen, wie es jetzt ist, denn es ist perfekt", sagt Schouten.

Tönisvorst habe sowieso kein Verkehrsproblem, weil "es hier keinen Verkehr gibt", sagt der Ordnungsamtsleiter. Deshalb sei auch ein Verkehrskonzept nicht nötig, meint Schouten. Bei der Abstimmung schließlich enthält sich die CDU-Fraktion. Mit der Mehrheit der Stimmen von SPD, Grünen und UWT wird beschlossen, die Willicher Straße nicht zu öffnen.

Im Laufe der Diskussion kristallisieren sich aber noch zwei andere Punkte heraus. So schlägt die CDU vor, Schilder anzubringen, die deutlich in die Innenstadt weisen, also eine Art Verkehrsleitkonzept zu entwickeln. Außerdem schlagen die Christdemokraten vor, auf der Benrader Straße in Höhe des Action-Markts ein zeitlich beschränktes Parken einzuführen. "Durch die Neuansiedlung des Markts ist die Parkplatzsituation auf der Benrader Straße enorm angespannt", sagt Rütten. Der Parkplatz sei überfüllt und die Straße zugeparkt. Die Fraktion schlägt deshalb vor, auf dem Parkplatz die mögliche Parkdauer auf eine Stunde zu begrenzen und in den seitlichen Parktaschen am Wilhelmplatz eine Parkdauer vor nur zwei Stunden zu gewähren. Beiden Vorschlägen stimmen die anderen Fraktionen zu. Der Kreisverkehr hingegen, den der Werbering für die Kreuzung Dammstraße, Willicher Straße, Benrader Straße vorgeschlagen hatte, ist vom Tisch. Die Baukosten in Höhe von 180.000 Euro seien zurzeit nicht zu stemmen, sind sich alle Beteiligten einig.

(WS03)
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