Alexianer-Seniorenhaus St. Tönis Beim gemeinsamen Plaudern noch etwas für die Fitness tun

St. Tönis · Das Alexianer-Seniorenhaus St. Tönis hat nun eine kommunikative Fitnessplattform. Die Leiterin entdeckte den „Plaudertisch“ in einer Fachzeitschrift.

 Hans Frick, Jutta Hartmann und Achim Ogilvie hinter dem vom Förderverein gespendeten „Plaudertisch“, der von den Senioren gut genutzt wird.

Hans Frick, Jutta Hartmann und Achim Ogilvie hinter dem vom Förderverein gespendeten „Plaudertisch“, der von den Senioren gut genutzt wird.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Martha Rother sitzt an einem weißen Tisch. Ihre Füße stecken auf Pedalen, und ihre Beine strampeln kräftig. Gleichzeitig bedient die 86-Jährige mit beiden Händen eine Kurbel, die auf dem Tisch befestigt ist. „Das ist ganz schön anstrengend“, findet die Seniorin. Trotz der Anstrengung lässt sie sich aber nicht davon abhalten, sich mit ihrer nicht minder aktiven Sitznachbarin zu unterhalten.

„So soll es sein“, sagt dazu Jutta Hartmann, Leiterin des Alexianer-Seniorenhauses an der Gelderner Straße in St. Tönis bei der Übergabe des Tischs, der offiziell „kommunikative Fitnessplattform“ heißt. Sechs Bewohner können an dem Tisch etwas für ihre körperliche Fitness tun und sich dabei gleichzeitig miteinander austauschen. „Das fördert die körperliche Kraft, weil Muskeln aufgebaut werden, und die kognitiven Fähigkeiten, weil die Bewegungen von Armen und Beinen koordiniert werden müssen und man sich dabei auch noch unterhält“, sagt Jutta Hartmann.

In einer Fachzeitschrift hatte die Leiterin des St. Töniser Seniorenhauses den „Plaudertisch“, wie die Plattform im Haus genannt wird, entdeckt. „Das Konzept hat mich überzeugt. Die Vorrichtungen können individuell auf den Benutzer eingestellt werden, sowohl in der Höhe als auch im Schwierigkeitsgrad“, erklärt die Fachfrau. Auch für Rollstuhlfahrer sei der Tisch geeignet. „Und wer weiß, vielleicht schaffen wir es mit Hilfe des Plaudertischs sogar, einige Leute wieder ans Laufen zu bekommen“, sagt Jutta Hartmann.

Ein Problem war allerdings die Finanzierung, denn der Plaudertisch kostet gut 5500 Euro. Also wandte Jutta Hartmann sich an den Tönisvorster Verein zur Förderung der öffentlichen Gesundheits- und Altenpflege, der das St. Töniser Seniorenhaus in den vergangenen Jahren schon oft unterstützt hat. Weil sich auch der Vorstand für den Plaudertisch begeistern konnte, finanzierte der Förderverein die Neuanschaffung komplett. „Wir freuen uns, dass das möglich war und dass der Tisch jetzt schon so gut angenommen wird“, sagt Armin Ogilvie, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der öffentlichen Gesundheits- und Altenpflege, der 140 Mitglieder hat.

In den nächsten Wochen und Monaten soll der Plaudertisch, der praktischerweise Rollen hat, immer mal wieder in einer anderen Etage zum Einsatz kommen, damit möglichst viele der 162 Hausbewohner ihre Muskeln, ihre Koordination und den Kontakt untereinander aufbauen und pflegen können.

Seniorin Martha Rother jedenfalls will mit dem Tisch durch das Haus wandern. „Ich merke, dass es mir gut tut, meine Muskeln zu trainieren, deshalb will ich das jetzt so oft wie möglich machen“, sagt die 86-Jährige.

(wic)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort