Tönisvorst/Aachen Aktion für Aufklärungsarbeit in Kolumbien

Tönisvorst/Aachen · Gemeinsames Projekt mit Action Medeor: Die Kolumbienstiftung des Bistums stellt 15 000 Euro zur Verfügung.

 Christina Padilla, Projektreferentin und Vorstandssprecher Bernd Pastors von Action Medeor mit Dr. Manfred Körber, Vorsitzender der San-Pedro-Claver-Stiftung und Monsignore Dr. Stefan Dückers, Bischöflicher Beauftragter für die Kolumbienpartnerschaft (v.l.n.r.).

Christina Padilla, Projektreferentin und Vorstandssprecher Bernd Pastors von Action Medeor mit Dr. Manfred Körber, Vorsitzender der San-Pedro-Claver-Stiftung und Monsignore Dr. Stefan Dückers, Bischöflicher Beauftragter für die Kolumbienpartnerschaft (v.l.n.r.).

Foto: AM

Seit fast 50 Jahren dauert in Kolumbien ein Bürgerkrieg an, in dem gewaltsame Übergriffe an der Tagesordnung sind. Guerilla, paramilitärische Einheiten und Armee bekämpfen sich auf Kosten der Zivilbevölkerung. Über 200 000 Menschen fanden den Tod. Betroffen sind insbesondere junge Menschen und Frauen.

Die Zahl der Frauen, die vergewaltigt oder sexuell bedrängt oder missbraucht wurden, auch innerhalb ihrer eigenen Familie, ist erschreckend hoch. Vor Ort bildet die Organisation Taller Abierto so genannte Präventions-Multiplikatoren aus, die Aufklärungsarbeit leisten. Über die Dauer eines halben Jahres können nun dank der finanziellen Unterstützung der San-Pedro-Claver-Stiftung des Bistums Aachen, die 15 000 Euro zur Verfügung stellt, sowie zusätzlichen 2000 Euro von Action Medeor zwei hauptamtliche Mitarbeiter von Taller Abierto beschäftigt werden. "Ich freue mich, dass wir die doch eher bescheidenen Mittel von 15 000 Euro aus dem Ertrag der Stiftung gemeinsam mit Action Medeor sehr gezielt einsetzen können und damit die Weiterarbeit von Taller Abierto ermöglichen können", sagt Dr. Manfred Körber, Vorsitzender der San-Pedro-Claver-Stiftung (Kolumbienstiftung des Bistums Aachen).

Ziel ist die Stärkung der Frauen. Im Projekt werden Frauen zu Gesundheitsmultiplikatorinnen ausgebildet. Sie vermitteln ihr Wissen zu Themen wie Vorbeugung von sexueller Gewalt gegen Frauen, den Rechten von Frauen sowie der selbstständigen Gesundheitsvorsorge weiter. "Dabei geht es auch darum, die schwierige Situation von Frauen überhaupt erst einmal in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Dazu werden Treffen mit staatlichen Vertretern, Rechts- und Frauenverbänden veranstaltet, um über die Situation zu informieren", erklärt Christina Padilla, Projektreferentin Action Medeor.

"Wir freuen uns sehr, dass dieses Projekt zustande kommt, das nur gemeinsam realisiert werden kann", sagt Bernd Pastors, Vorstandssprecher von Action Medeor. Mit diesem Projekt wird die Zusammenarbeit zwischen dem Bistum Aachen und Action Medeor noch weiter vertieft. "Es gerät schon mal aus dem Blick, dass neben den drei katholischen Hilfswerken in Aachen (Sternsinger, Missio, Misereor), sich mit Action Medeor ein weiteres Hilfswerk in Tönisvorst und damit im Bistum Aachen befindet", freut sich Manfred Körber über die Kooperation.

(RP)
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