Tönisvorst Action Medeor bereitet Hilfe für die Rohingya vor

Tönisvorst · "Die Situation der geflohenen Rohingya ist katastrophal", schreibt Dr. Akhter Uddin in einer E-Mail an Action Medeor. "Tausende Menschen fliehen vor der brutalen Gewalt des Militärs in Myanmar nach Bangladesch, doch das arme Land kann die vielen Menschen nicht versorgen. Wir brauchen dringend Ihre Unterstützung!"

Dirk Angemeer von Action Medeor hat direkt Hilfe zugesagt. "Die Zustände in den überfüllten Flüchtlingslagern sind furchtbar. Wir sind sehr besorgt, dass sich dort Seuchen ausbreiten. Wir planen eine große Hilfslieferung mit Infusionen, Antibiotika und Schmerzmitteln." Über 400.000 Menschen sind auf der Flucht. "Wichtig ist jetzt, dass die Regierung Hilfsorganisationen freien Zugang zur Krisenregion gewährt", so Angemeer.

Fast ein Drittel der muslimischen Minderheit hat Myanmar in den vergangenen zwei Wochen Richtung Bangladesch verlassen. "Viele schaffen es nicht über die Grenze zu kommen und die, die es schaffen, stoßen in Bangladesch auf Ablehnung", beschreibt ein Partner die Situation. "Jetzt sind die Camps überfüllt und viele Menschen campieren am Straßenrand." Verschärft würde die sowieso schon schwierige Lage durch den Monsunregen.

Seit der Unabhängigkeit des mehrheitlich buddhistischen Myanmars 1948 gelten die Rohingya nicht als Staatsbürger und sind der Willkür von Polizei, Militär und staatlichen Stellen ausgeliefert. Hunderttausende flohen nach Bangladesch und in andere asiatische Länder. Die meisten von ihnen leben als Flüchtling im Teilstaat Rakhine in Myanmars Norden. Ausgelöst wurde die Massenflucht Ende August, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten angriffen und das Militär mit brutaler Gewalt reagierte.

(RP)
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