Action Medeor Hilfsgüter von Vorst aus nach Syrien

Vorst · Das Medikamentenhilfswerk Action Medeor schickt Geld und Sachspenden in das krisengebeutelte Land.

 Arbeiten für die Syrienhilfe zusammen (von links): Christoph Bonsmann, Ammar Martini, Shadi Martini und Jürgen Blocher.

Arbeiten für die Syrienhilfe zusammen (von links): Christoph Bonsmann, Ammar Martini, Shadi Martini und Jürgen Blocher.

Foto: Emily Senf

Das Medikamentenhilfswerk Action Medeor mit Sitz in Vorst beteiligt sich mit mehreren Hilfslieferungen an der Unterstützung zur Versorgung der Bevölkerung im krisengebeutelten Syrien. Eine Sendung im Wert von 20.000 Euro ist bereits auf dem Weg nach Erbil, Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan, um von dort nach Syrien weiter transportiert zu werden, zwei weitere sollen zeitnah folgen.

Bei einem Besuch von Vertretern der Hilfsorganisationen „Orient for Human Relief“ und „Multifaith Alliance for Syrian Refugees“ in den Räumen von Action Medeor an der St.-Töniser-Straße in Vorst ließen sich die Verantwortlichen auf den neuesten Stand im Syrien-Konflikt bringen. Inmitten des seit dem Frühjahr 2011 schwelenden Bürgerkriegs und dem Einmischen Russlands und der Türkei, berichtet Ammar Martini (Orient for Human Relief), würden es die Hilfsorganisationen schaffen, unter anderem knapp 20 Krankenhäuser, zehn Ärztehäuser sowie mehrere Dialyse-Center und mehr als zehn Rettungswagen aufrecht zu erhalten.

Action Medeor arbeitet mit der Hilfsorganisation „Orient for Human Relief“ seit etwa sechs Jahren zusammen, mit „Multifaith Alliance for Syrian Refugees“ sind es rund zwei Jahre der Kooperation. Insgesamt hat das Vorster Medikamentenhilfswerk zwischen 2012 und 2018 rund 290 Tonnen an Hilfsgütern nach Syrien geliefert. Der Spendenbeitrag beläuft sich auf 3,4 Millionen Euro. Doch Christoph Bonsmann, Vorstandsmitglied bei Action Medeor, fürchtet eine schwindende Spendenbereitschaft. „Es ist sehr schwierig, Spender für politische Krisen zu finden“, sagt er. Seiner Erfahrung nach würden die Menschen eher dann spenden, wenn die Empfänger unschuldig in eine Notlage geraten sind, wie etwa bei Hochwasser oder Erdbeben. „Dabei können die, die leiden, am wenigsten dafür“, sagt Bonsmann.

Gerade erst hat Action Medeor die Zusage für zwei größere Lieferungen bekommen. Geplant sind einmal 20.000 Euro Unterstützung sowie 50.000 Euro an Sachspenden. „Es ist noch unklar, ob es nach Idlib oder in den Osten Syriens geht“, sagt Vorstandssprecher Bernd Pastors. Dazu wird gerade eine 15-Tonnen-Hilfslieferung im Wert von 20.000 Euro, finanziert von der Organisation World Vision, gepackt. Darin enthalten sind unter anderem Rollstühle, Inhalatoren und Equipment wie Operationshandschuhe.

(emy)
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