Unternehmen mit Rekordumsatz Zwilling will Messerproduktion erhöhen

Solingen/Neuss · Das zur Neusser Werhahn-Gruppe gehörende Traditionsunternehmen von der Grünewalder Straße blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück. Trotz Corona und anderer Krisen konnte ein Rekordumsatz erzielt werden.

Im Sommer 2021 wurde der Zwilling-Shop an der Grünewalder Straße nach einem umfassenden Umbau sowie einer Renovierung neu eröffnet. Angeboten werden zum Beispiel Messer aus Solinger Fabrikation. 
  Foto: Peter Meuter

Im Sommer 2021 wurde der Zwilling-Shop an der Grünewalder Straße nach einem umfassenden Umbau sowie einer Renovierung neu eröffnet. Angeboten werden zum Beispiel Messer aus Solinger Fabrikation. Foto: Peter Meuter

Foto: Peter Meuter

Das Solinger Traditionsunternehmen Zwilling blickt auf ein ausgesprochen erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück. Das hat die in Neuss ansässige Werhahn-Gruppe als Muttergesellschaft von Zwilling im Rahmen der diesjährigen Bilanzpressekonferenz am Mittwoch bekannt gegeben. Demnach vergrößerten sich die Umsatzerlöse im Bereich Zwilling Küche 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent auf nunmehr 878 Millionen Euro. Und auch die Zwilling Beauty Group konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 18 Prozent auf 97 Millionen Euro verzeichnen.

Entsprechend zufrieden zeigte sich der Sprecher des Vorstandes bei der Werhahn KG, Paolo Dell’Antonio, bei der Präsentation der Zahlen in Neuss. „Diese Entwicklung ist sehr positiv“, sagte Dell’Antonio, der am Mittwoch zudem darauf verwies, dass sämtliche Unternehmensbereiche der Werhahn-Gruppe 2021 Umsatzsteigerungen ausweisen konnten. Insgesamt erhöhte sich der Werhahn-Umsatz im Vergleich zum Vorjahr – trotz Corona – um sieben Prozent auf knapp vier Milliarden Euro.

Die Unternehmensleitung führt dies unter anderem darauf zurück, dass gerade im Bereich Zwilling Küchen Innovationen wie etwa das Vakuumiersystem „Fresh & Save“ bei den Kunden gut angekommen seien. Darüber hinaus habe sich gerade in der Corona-Krise aber auch der vorausschauende Aufbau von Lagerbeständen als sinnvoll erwiesen. Und überdies sei bei den Verbrauchern in der Corona-Zeit ein Trend zu Haus und Garten bemerkbar gewesen, der sich seinerseits positiv bemerkbar gemacht habe, so der Vorstand.

Parallel lag der Anteil des Online-Geschäfts bei Zwilling Küchen im Jahr 2021 bei rund 40 Prozent, ohne das dies allerdings in der Zukunft eine Abkehr vom klassischen Verkauf in Läden bedeutet. „Der stationäre Handel hat nach unserer Überzeugung weiter eine große Bedeutung. Denn tatsächlich wollen viele Kunden nach wie vor Produkte wie Messer in der Hand halten, bevor sie kaufen“, sagte Paolo Dell’Antonio.

Für das laufende Jahr kündigte der Vorstandssprecher neue Produkte etwa bei Pfannen und Messern an. So soll die Produktion von Messern in Solingen weiter ausgebaut werden. Insgesamt sieht sich die Werhahn-Gruppe, die in Solingen in dem Zwilling J. A. Henckels-Werk an der Grünewalder Straße rund 750 Mitarbeiter beschäftigt, gut aufgestellt. Zwar ließe sich der Geschäftsverlauf für 2022 „infolge der aktuellen geopolitischen Lage und der wirtschaftlichen Folgen durch die anhaltende Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg“ kaum vorhersagen – zumal Inflation sowie eine Eintrübung der Konjunktur die Märkte ebenfalls belasteten, hieß es vonseiten des Unternehmens.

Gleichwohl gebe es durchaus positive Signale. So laufe zum Beispiel das Zwilling-Geschäft in China inzwischen wieder erfreulich gut – und das, obwohl man durch die Lockdowns im Frühjahr in Schanghai über Wochen hinweg nicht in der Lage gewesen sei, Waren aus dem dortigen Lager auszuliefern, teilten Vorstandssprecher Dell’Antonio sowie seine beiden Vorstandskollegen Alexander Boldyreff und Stephan Kühne am Mittwoch mit.

Besonders gut entwickelten sich im Geschäftsjahr 2021 die Bereiche Finanzdienstleistungen. So verzeichnete die Bank 11, die vor allem als Kfz-Finanzierungspartner tätig ist, trotz negativer Vorzeichen auf dem Pkw-Markt eine deutliche Vergrößerung des eigenen Marktanteils. Der Umsatz stieg um 20 Prozent. Und auch die Zahl der Partnerhändler machte in Deutschland einen Sprung um etwa 1500 auf nunmehr circa 16.200 Partner. Zusätzliche Felder, auf denen mit Zuwächsen gerechnet wird, sind die 2020 eingeführte Auto-Abo-Plattform „smive.de“ sowie im Bereich Partnerbanking das Produkt „Vitus“ als Lösung bei volldigitalen Anträgen für Konsumentenkredite.

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