Pandemie Zwei Corona-Fälle in Solinger Altenheimen

Solingen · Die Senioren befinden sich im Krankenhaus Bethanien. Die Stadt steht in ständigem Kontakt mit allen Einrichtungen.

 Ältere Menschen gehören zu den Hauptrisikogruppen in der Corona-Krise.

Ältere Menschen gehören zu den Hauptrisikogruppen in der Corona-Krise.

Foto: dpa/Jonas Güttler

Das Coronavirus breitet sich bundesweit weiter aus und macht auch vor Altenheimen sowie sonstigen Pflegeeinrichtungen nicht halt. So gerieten in den zurückliegenden Tagen zum Beispiel zwei Seniorenheime in Würzburg und Wolfsburg in die Schlagzeilen. Dort waren binnen kürzester Zeit etliche Bewohner gestorben, nachdem sie sich zuvor mit dem gerade für ältere Menschen gefährlichen Virus infiziert hatten.

Wobei es nun auch in Solinger Einrichtungen die ersten Corona-Fälle gibt. Denn wie eine Sprecherin der Stadt am Dienstag mitteilte, wurden zuletzt zwei Bewohner in zwei nicht städtischen Heimen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. „Die Betroffenen befinden sich aus diesem Grund momentan in stationärer Behandlung im Krankenhaus Bethanien“, sagte die Rathaus-Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion.

Die Frage, um welche Einrichtungen es sich konkret handelt, wollte die Stadt nicht beantworten. „Alle Heime sind im Augenblick für Besucher von draußen geschlossen“, betonte die Stadtsprecherin stattdessen. Darüber hinaus versicherte die Verwaltung, sowohl in den Einrichtungen, als auch bei der Stadt würden die verantwortlichen Leitungen sowie das Personal alles Erdenkliche machen, um die Bewohner vor einer Ansteckung mit dem Virus zu schützen.

Tatsächlich hat sich das alltägliche Leben in den stadtweit insgesamt über 30 Senioren-Einrichtungen seit dem Ausbruch der Pandemie nachhaltig verändert. So achten die Mitarbeiter in den Heimen darauf, dass die allgemein beschlossenen Einschränkungen innerhalb der Häuser genauso eingehalten werden wie draußen.

Beispielsweise gilt auch in den Einrichtungen die sogenannte Kontaktsperre, die Ansammlungen von mehr als zwei Personen untersagt. Und darüber hinaus dürfen die Bewohner zurzeit keinerlei Gäste mehr empfangen. Eine Regelung, die die Verwandten der Bewohner einschließt. „Nur in solchen Fällen, in denen jemand im Sterben liegt, werden davon Ausnahmen gemacht“, verdeutlichte die Rathaus-Sprecherin.

Um den Menschen den Aufenthalt in den Heimen unter den gegebenen Umständen dennoch so angenehm wie möglich zu gestalten und um auf die speziellen Bedürfnisse der Bewohner einzugehen, lassen sich die Betreuer bereits seit Wochen einiges einfallen. In den städtischen Einrichtungen Elisabeth-Roock-Haus, Eugen-Maurer-Haus sowie Gerhard-Berting-Haus etwa gehen die Senioren entweder zu zweit oder in Begleitung eines Mitarbeiters nach draußen, derweil Musiker, die die alten Leute besuchen, ihrerseits von außerhalb spielen.

„Auf diese Weise haben die Bewohner die Chance, der Musik von ihren Fenstern aus zuzuhören“, hieß es zuletzt vonseiten der städtischen Verwaltung. Und parallel stellte die Stadt klar, dass die noch mobilen Senioren angehalten würden, im Augenblick auf selbstständige Ausflüge – zum Beispiel in die Innenstadt – zu verzichten. Allerdings, so das Rathaus, könne man niemanden dazu zwingen, bis auf Weiteres in den eigenen vier Wänden zu bleiben.

Ferner bemühen sich die verantwortlichen Stellen, die Gefahren für die Bewohner der Solinger Heime mit Hilfe direkter Kommunikation gering zu halten. „Die Heimaufsicht und das Gesundheitsamt stehen in engem Kontakt mit den Pflegeheimen und den ambulanten Diensten“, schilderte der Leiter im Stadtdienst Soziales, Stefan Grohé, das Prozedere.

Dabei, so Grohé weiter, meldeten die Einrichtungen beziehungsweise die Dienste täglich den Gesundheitsstatus sowohl der Bewohner als auch des Personals. Zudem sei, um gegebenenfalls schnell reagieren zu können, die Rufbereitschaft der Heimaufsicht ausgeweitet worden. Stefan Grohé: „Alle Maßnahmen erfolgen in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt.“

Abseits dessen sehen sich die Kontrollinstanzen nach wie vor aber auch in der Lage, auf Missstände jenseits der Corona-Krise jederzeit reagieren zu können. Zwar wurden die sogenannten Regelprüfungen vonseiten des NRW-Gesundheitsministeriums zuletzt erst einmal ausgesetzt. Gleichwohl seien Anlassprüfungen und regelmäßige Begehungen der Einrichtungen weiterhin vorzunehmen, teilte die Stadt Solingen mit.

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