Solingen Zwei Bewerber für den Walder Stadtsaal

Solingen · Seit 18 Jahren führt Andreas Heibach das "Al Bundy". Eine Kneipe, die 16 Mitarbeiter beschäftigt. Der Gastronom und Vorsitzende des Walder Werberings gibt sich keinen Illusionen hin: Um mit dem Walder Stadtsaal unternehmerisch bestehen zu können, müsste man eine halbe Million Euro investierten. Das Dach wäre instand zu setzen, und die krankenhaus-ähnliche Atmosphäre im Inneren müsste umgestaltet werden. Außerdem sei eine Küche einzubauen.

Dieser Aufgabe will sich der 43-Jährige stellen. Heibach ist einer der beiden Bewerber, die den Stadtsaal an der Friedrich-Ebert-Straße von der Stadt übernehmen wollen. Kommenden Dienstag diskutiert der Verwaltungsvorstand über die im Sparpaket auf den Weg gebrachte Vergabe an einen Privaten, weil die Stadt das Walder Veranstaltungshaus, aber auch die Festhalle Ohligs aus Kostengründen nicht mehr unterhalten kann. Er stehe zur Verfügung, sagt Heibach. Seine Idee für den Stadtsaal ist, das bisherige Veranstaltungskonzept zu übernehmen, aber gastronomisch aufzuwerten.

Tanzgruppen, Skat- und Schachspieler sowie viele andere Vereine und Gruppen treffen sich dort. "Das soll in jeden Fall erhalten bleiben. Wir haben hier in Wald schon genug Probleme", so der Werbering-Vorsitzende. Von der Weiternutzung des Stadtsaals verspricht er sich ein Leuchtturmprojekt: "Das wäre gut für Wald", ist Heibach überzeugt.

Überzeugt ist er — ganz uneigennützig — aber, dass der zweite Interessent besser geeignet wäre als er selbst. Bewerber Nummer zwei kommt nach Informationen unserer Zeitung auch aus der Gastronomie, die eine renommierte Speisegaststätte führt, seit über zwei Jahrzehnten in Solingen tätig ist und das Konzept in Richtung Catering erweitern will. Rita Pickardt vom Vorstand des Stadtsaal-Fördervereins signalisiert Unterstützung für "jeden, der den Stadtsaal ernsthaft übernehmen will", um ihn vor der Schließung zu bewahren. "Wir bluten doch aus in Wald."

(RP)
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