"Wir produzieren voll durch. Die Auftragslage ist nach wie vor gut", berichtete Ruth Felix gestern unserer Zeitung. Sie führt zusammen mit Eckhard-Uwe Kowaleswki die Geschäfte der Firma – in Abstimmung mit Insolvenzverwalter Johannes Koepsell.

Es sei wichtig, dass es für das Unternehmen am Standort Solingen weiter gehe und die Arbeitsplätze der derzeit in der Firma beschäftigen Mitarbeiter gesichert werden könnten, betonte Ruth Felix.

Die neue Perspektive für Felix Solicut ist allerdings nicht ohne Personalabbau möglich geworden. Die ursprünglich 39 Mitarbeiter konnten nicht gehalten werden. In den vergangenen drei Monaten ist die Belegschaft denn auch um 20 Prozent reduziert worden. Dem Vernehmen nach soll es nun allerdings bei diesem erreichten Grundstock bleiben.

Gestrafft werden in Zukunft auch die beiden Standorte von Felix Solicut. Das Lager an der Grünewalder Straße soll noch in diesem Jahr aufgegeben werden. Am Produktionsstandort an den Eichen in Aufderhöhe sollen sich dagegen in Zukunft die Geschäfte des Messerspezialisten konzentrieren.

Bereits unmittelbar nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens vor gut drei Monaten hatte sich Rechtsanwalt Koepsell "verhalten optimistisch" gezeigt. Zulieferer hätten ihre Unterstützung zugesagt. Auch die Auftragslage war von den Beteiligten als gut bezeichnet worden. "Es ist sehr positiv, dass Betriebsrat, vorläufiger Insolvenzverwalter und Geschäftsführung an einem Strick ziehen", so der Tenor schon damals im Unternehmen; und weiter: "Unser gemeinsames Ziel ist, das Unternehmen flott zu bekommen."

Felix Solicut ging 2009 aus der Fusion der Firmen Felix GmbH & Co. KG (1843 gegründet) und der Solicut GmbH hervor. Zuvor hatte Felix die Produktion von Sträter Cutlery Solingen übernommen. Dieses Unternehmen war 2008 in Insolvenz gegangen. Seit dem Zusammenschluss waren dann allerdings in der kurzen Zeitspanne von nur drei Monaten schwarze Zahlen geschrieben worden.