Zustimmung und Skepsis in Solingen Neue Arena-Pläne lösen geteiltes Echo aus

Solingen · Steigen Investoren beim Arena-Projekt ein? Und wird die Halle an einem anderen Standort als dem Weyersberg gebaut? Der BHC lobt die Stadt. Auch CDU und SPD reagieren prinzipiell positiv. Die Grünen sind hingegen weiter skeptisch.

 BHC-Geschäftsführer Jörg Föste ist zurzeit in Polen bei der Handball-WM. Die Entwicklung in der Heimat bewertet er positiv.

BHC-Geschäftsführer Jörg Föste ist zurzeit in Polen bei der Handball-WM. Die Entwicklung in der Heimat bewertet er positiv.

Foto: Peter Meuter

Von Zustimmung bis Skepsis – die Nachricht, dass beim Projekt einer modernen Arena Bergisch Land gegebenenfalls externe Investoren einsteigen könnten und der Bau selbst nicht mehr unbedingt am Weyersberg, sondern möglicherweise genauso gut an einem anderen Standort innerhalb der Stadt denkbar wäre, hat in der Solinger Öffentlichkeit ein geteiltes Echo hervorgerufen. So reagierte der Handball-Bundesligist Bergischer HC am Donnerstag beispielsweise mit einem dicken Lob für die Verantwortlichen bei der Stadtverwaltung. Und auch bei CDU und SPD überwogen die positiven Reaktionen, während sich die Grünen weiterhin skeptisch zeigten.

„Der Bergische HC ist als potenzieller Ankermieter eng in den Planungs- und Prüfprozess eingebunden. Aus unserer Sicht war und ist die Einbindung hochkarätiger Expertise der Schlüssel zum Erfolg des Projektes“, sagte der Geschäftsführer Sport des BHC, Jörg Föste, auf Anfrage. Darüber hinaus zollte Föste, der sich zurzeit bei der Handball-Weltmeisterschaft im polnischen Kattowitz befindet, den Verantwortlichen bei der Stadt für deren Bemühungen großen Respekt. Diese hätten in Sachen Arena „im Sommer 2022 ein außergewöhnlich gutes Händchen bewiesen“, so der BHC-Geschäftsführer.

Ebenfalls zustimmend, gleichwohl noch etwas verhaltener, zeigten sich Vertreter der beiden größten Ratsfraktionen. „Es wäre selbstverständlich zu begrüßen, wenn sich Investoren finden würden“, betonte etwa die Vorsitzende der SPD-Fraktion, Iris Preuß-Buchholz, am Donnerstag mit Blick auf die Finanzierung des Projekts. Denn immerhin müsste die neue Halle samt der damit einhergehenden anderen Maßnahmen, die Schätzungen zufolge bis zu 100 Millionen Euro kosten könnte, dann nicht mehr von der Stadt Solingen gestemmt werden.

Gleichzeitig gab Preuß-Buchholz aber auch zu bedenken, dass im Falle eines Investoren-Modells an einem anderen Standort als dem Weyersberg eine neue Lösung für die Klingenhalle sowie damit einhergehend für den Schulsport gefunden werden müsse – was ihr Kollege von der CDU, Daniel Flemm, genauso sieht.

Es sei prinzipiell gut, wenn sich Investoren finden ließen, die bereits Erfahrung beim Bau und Betrieb von Veranstaltungshallen hätten, stellte Flemm am Donnerstag die Sicht der Solinger Christdemokraten klar. Dennoch werfe ein solches Modell andere Fragen auf, deren Beantwortung ebenfalls wichtig für die Stadt sei. „Dabei geht es um den Schulsport, den ein externer Investor wohl nicht abdecken würde, und die Zukunft der Klingenhalle“, sagte CDU-Fraktionschef Flemm, der ferner die Frage der Entwicklung am Weyersberg aufwarf.

So halte die Union an dem Vorhaben fest, diese Gegend zukünftig besser zu nutzen. „Wir sind weiter dafür, dort ein neues Quartier zu entwickeln und können uns dort zum Beispiel einen Park mit Sportmöglichkeiten vorstellen“, unterstrich Daniel Flemm. Und auch Fragen des innerstädtischen Verkehrs blieben – unabhängig von einer Arena – aktuell.

Ein Punkt, der aus Sicht der CDU auch bei einem möglichen anderen Arena-Standort bedacht werden müsste. Wobei es für die Christdemokraten zudem darum geht, andere Notwendigkeiten nicht zu vernachlässigen. So sei es nicht vorstellbar, für den Bau einer Arena Gewerbeflächen zu nutzen, ohne dass es Ersatz für die Ansiedlung von Firmen gebe, betonte Fraktionschef Flemm, der zusammen mit seinen Parteifreunden für die kommenden Sitzungen des Sportausschusses und des Ausschusses für Städtebau, Stadtentwicklung und Digitale Infrastruktur entsprechende Anfragen vorbereitet.

Die Grünen wiederum bleiben auch nach Bekanntwerden potenzieller Investoren bei ihrer eher ablehnenden Haltung bezüglich einer Arena mit etwa 5000 Plätzen bei Handballspielen und bis zu 8000 Plätzen bei anderen Veranstaltungen. Zwar sei es schon aus Gründen des Kimaschutzes eine gute Entwicklung, wenn der Weyersberg als Standort wegfallen würde, sagte Bürgermeister Thilo Schnor, der auch Vorsitzender im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Wohnungswesen ist. Allerdings haben die Grünen immer noch Zweifel, ob sich eine solche Halle denn überhaupt rechnen kann. Thilo Schnor: „Bei vergleichbaren Arenen sieht man bereits, dass dies sehr schwer ist.“

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