Solingen Zurücklehnen und Sonne tanken – der Frühling ist schon da

Solingen · Elisabeth Konejung und Horst Gebert lassen die Seele baumeln. "Herrlich – so kann der Winter jedes Jahr werden." Die Stammgäste im Bistro Valentino am Alten Markt hatten sich gestern selbstverständlich einen Tisch der Außengastronomie ausgesucht. "Die Sonne baut einen auf. Hier kann man wunderschön sitzen."

Elisabeth Konejung und Horst Gebert lassen die Seele baumeln. "Herrlich — so kann der Winter jedes Jahr werden." Die Stammgäste im Bistro Valentino am Alten Markt hatten sich gestern selbstverständlich einen Tisch der Außengastronomie ausgesucht. "Die Sonne baut einen auf. Hier kann man wunderschön sitzen."

"Die Gäste wollen Sonne tanken", sagt das Kellner-Team des Valentino. Gestern bot sich reichlich Gelegenheit dazu. Wer es einrichten konnte, nutzte den Tag für eine Auszeit im Freien — sei es nun im Straßencafé, beim Spaziergang oder für ein Viertelstündchen auf einem sonnigen Plätzchen. Gefühlt ging es bereits in Richtung 20 Grad.

Der Frühling ist da; und in den nächsten Tagen soll das auch so bleiben, wenn auch die Temperaturen nicht mehr ganz so hoch klettern.

Der ein oder andere dürfte sogar schon die Gartenarbeit aufnehmen und die ersten Beerensträucher pflanzen. Hans-Werner Webers, Vorsitzender des Stadtverbandes der Kleingärtner, ist bei einem gärtnerischen Frühstart allerdings noch skeptisch. "Das Wetter ist in dieser Hinsicht trügerisch." Die starken Temperaturschwankungen seien nicht außer Acht zu lassen. Der Stadtverband ist für die Verpachtung von 1900 Kleingärten in Solingen zuständig. Sobald in den Anlagen das Wasser aufgedreht wird, startet die Kleingartensaison. Das ist traditionell erst Ende März, Anfang April der Fall.

Am 31. März wird auch erst die Rufbereitschaft des städtischen Winterdienstes offiziell beendet. "Wir sind immer gewappnet", sagt Alexander Herpich von den Technischen Betrieben (TBS). Acht Streuwagen wären sofort einsatzbereit, bei Nachtfrösten etwa. Weitere Fahrzeuge sind indes bereits umgerüstet und als Kehrmaschinen auf Solingens Straßen unterwegs.

Bergmolche, Grasfrösche, Feuersalamander und Co. werden jetzt aktiv. Das sei einige Wochen früher als sonst, sagt Stadtförster Markus Schlösser. Um die zu ihren Laichplätzen wandernden Amphibien zu schützen, werden ab Donnerstag wie in den vergangenen Jahren die Schwanenstraße zwischen Langhansstraße und Götsche sowie der Hohlenpuhler Weg zwischen Wippe und Friedrichstal gesperrt. Die Sperrungen dauern voraussichtlich bis zum 21. April.

In dieser Zeit ist die Hofschaft Götsche über Langenfeld und Krüdersheide erreichbar, das Friedrichtstal über Widdert, Severinstraße. Beide Straßen liegen in festgesetzten Naturschutzgebieten und queren die Lebensräume besonders geschützter Arten, wie Grasfrosch, Bergmolch, Fadenmolch, Erdkröte und Feuersalamander. An weiteren Stellen im Stadtgebiet, wie zum Beispiel Dycker Feld, Wipperauer Straße und Leichlinger Straße, sind Amphibienzäune mit Fangeimern montiert. Regelmäßige Bestandszählungen dienen hier der Erfolgskontrolle.

Die Wald- und Landschaftspflegegruppe im Stadtdienst Natur und Umwelt betreut alle Schutzmaßnahmen für die Tiere.

Markus Schlösser ist jedenfalls bereits auf Frühling eingestimmt. An einer sonnigen Stelle blühen bei ihm im Garten bereits die ersten Narzissen; und der Bärlauch zeigt schon die ersten grünen Blätter. Der Stadtförster kann sich nicht erinnern, dies so früh wie in diesem Jahr erlebt zu haben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort