Solingen Zukunft von Schloss Burg sichern

Solingen · In diesem Jahr soll ein Schadenskataster des Bauwerks erstellt werden. Die Ausschreibung dafür endet diesen Monat. Darüber hinaus plant der Schlossbauverein Kooperationen mit anderen Kulturschaffenden in der Region.

Seit einem Jahr ist Dr. Axel Kolodziej der neue Chef auf der Burg der Herren von Berg, dem Wahrzeichen des Bergischen Landes. "Das war ein spannendes und ereignisreiches Jahr mit Höhen und Tiefen", blickt der Geschäftsführer des Schlossbauvereins in einem Gespräch mit unserer Zeitung zurück.

Nicht zuletzt die Ermittlungen über Schwarze Kassen seiner Vorgänger schadeten dem Image von Schloss Burg. Für Dr. Kolodziej ist das aber kein Thema mehr. "Die Angelegenheit ist ja mit dem Urteil abgeschlossen", meint er kurz und bündig.

Viel wichtiger sind ihm die Dinge, die die Zukunft der Burg sichern sollen. Im Januar geht die Ausschreibung zu Ende. Dann wird ein Architekturbüro den Auftrag bekommen, das Schadenskataster der Burg zu erstellen, damit danach ein Sanierungskonzept erstellt werden kann. "Die bergischen Großstädte stehen nach wie vor voll zu ihrem Engagement für Schloss Burg", ist Kolodziej überzeugt. Überhaupt stellt er eine starke Identifikation der Besucher mit der Burg fest. Allerdings ist auch ein schleichender Besucherrückgang zu verzeichnen.

Sein persönlicher Höhepunkt des Jahres ist die Förderung durch den Wettbewerb "Erlebnis NRW". Die Bergische Entwicklungsagentur erarbeitet mit den Geldern Konzepte für die touristische Ertüchtigung von Schloss Burg.

Axel Kolodziej kam als Volontär auf die Burg, promoviert hatte er 2003 mit einem Werk über Herzog Wilhelm I. von Berg. Als Geschäftsführer des Schlossbauvereins arbeitet er wohl im romantischsten Büro Solingens. Gleichzeitig bedauert der Historiker aber auch, dass seine Museumsarbeit jetzt etwas zu kurz kommt.

Ein großes Budget für Veranstaltungen und Werbung steht ihm nicht zur Verfügung, dadurch können neue Dinge immer nur behutsam angepackt werden. "Es bleibt 2011 bei den bekannten und erfolgreichen Märkten", meint der Burgherr. "Der Viktualienmarkt hat sich besonders bewährt und wird noch erweitert."

Ein wenig dient das kommende Jahr auch als Vorbereitung auf 2012, denn dann wird der Schlossbauverein 125 Jahre alt. Um das Jubiläum gebührend feiern zu können, ist ein wenig Sparen durchaus angebracht. Dr. Axel Kolodziej strebt Kooperationen mit anderen Kulturschaffenden der bergischen Städte an. "Mit der Musikschule Solingen ist das schon gelungen", teilt er mit. "Im Sommer spielt die Big Band der Schule auf Schloss Burg."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort