L74 zwischen Solingen und Wuppertal Zerstörter Blitzer weiter außer Betrieb

Wuppertal/Solingen · Im Januar wurde einer der „Starenkästen“ in der Kohlfurth abgesägt. Ersatz lässt weiter auf sich warten, soll aber kommen.

 Die L 74 in der Kohlfurth zwischen Wuppertal und Solingen ist eine beliebte Motorradstrecke. Von dem Blitzer am Parkplatz Burgholz ist seit Januar aber nur noch der Stumpf übrig.

Die L 74 in der Kohlfurth zwischen Wuppertal und Solingen ist eine beliebte Motorradstrecke. Von dem Blitzer am Parkplatz Burgholz ist seit Januar aber nur noch der Stumpf übrig.

Foto: Martin Oberpriller

Der Fall hatte Anfang des Jahres einiges Aufsehen erregt. In einer sprichwörtlichen Nacht- und Nebelaktion war damals die Radaranlage an der L 74 zwischen Wuppertal und Solingen von einem bis heute unbekannten Vandalen zerstört worden. Mit einer sogenannten Flex hatte vermutlich ein erzürnter Autofahrer einen der am Parkplatz Burgholz aufgestellten „Starenkästen“ kurzerhand abgesägt und so die gesamte Blitzeranlage in Fahrtrichtung Solingen außer Gefecht gesetzt.

Ein Zustand, der nach wie vor gilt. Denn auch ein knappes halbes Jahr nach der Zerstörungsaktion ist der seinerzeit demolierte Blitzer nicht ersetzt worden. Wobei die zuständige Stadt Wuppertal, auf deren Gebiet die Radaranlage steht, weiterhin gewillt ist, für Ersatz zu sorgen. „Der Starenkasten wird auf jeden Fall erneuert“, hieß es am Freitagnachmittag aus dem Rathaus der Nachbarstadt.

Der Grund: Die L 74 in der Kohlfurth gehört zu den beliebtesten Motorradstrecken in der Region. Speziell in den Sommermonaten sind auf der größtenteils vierspurigen Straße, die vom Sonnborner Kreuz bis Müngsten führt, tausende Zweiradfahrer unterwegs. Allerdings kam es in der Vergangenheit auch immer wieder zu Unfällen mit tödlichem Ausgang, weil die Straße nicht allein landschaftlich schön liegt, sondern mit ihren vielen engen Kurven zudem recht gefährlich werden kann.

Gleichwohl erwies sich die direkt nach der Tat getätigte Ankündigung der Stadt Wuppertal, den Blitzer noch vor Beginn der Motorrad-Saison zu ersetzen, am Ende als zu optimistisch. Denn eine solche Radaranlage, die immerhin rund 60.000 Euro kostet, kann nicht einfach mal so gekauft werden. „So müssen zunächst einmal die notwendigen Gelder aus dem Haushalt freigegeben werden“, sagte nun eine Sprecherin der – ähnlich wie Solingen – finanziell nicht auf Rosen gebetteten Stadt Wuppertal. Und darüber hinaus, so die Sprecherin, sei bei Anschaffungen dieser Größenordnung zwingend eine Ausschreibung notwendig, die ihrerseits einige Zeit beanspruche.

Wann genau der Verkehr in Fahrtrichtung Solingen wieder stationär überwacht wird, steht demzufolge nicht fest. Freie Fahrt für Raser soll es darum aber noch lange nicht geben. So hatte die Stadt Wuppertal bereits im Januar angekündigt, die Strecke im Bedarfsfall mit mobilen Blitzern zu kontrollieren. Und in der Gegenrichtung ist es ohnehin weiter ratsam, die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h zu beachten. Auf dieser Seite der L 74 ist die Radaranlage nämlich wie gewohnt in Betrieb.

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