Solingen Zeichen gegen jede Form von Hasspropaganda

Solingen · Der Aufruf zu einer Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer rechtsextremistischer Gewalt am heutigen Donnerstag trifft auf Gehör. "Wir sind froh, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Ablehnung rechtsextremer Gewalt gemeinsam handeln und ein Zeichen setzen", erklärt SPD-Vorsitzender Josef Neumann.

Das Neonazi-Trio und seine Helfer
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Foto: dapd, BKA/Ostthueringer Zeitung

Er ruft alle Solinger auf, heute Mittag Solidarität zu zeigen und sich an der Schweigeminute zu beteiligen. "Wir sind tief betroffen, dass nach den Erfahrungen der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland diese entsetzlichen Verbrechen geschehen konnten", ergänzte Neumann mit Blick auf die von rechtsextremistischen Gewalttätern verübten Morde, Raubüberfälle und Anschläge.

Oberbürgermeister Norbert Feith hat die Beschäftigten der Stadtverwaltung aufgerufen, sich an der Schweigeminute zu beteiligen. Der Verwaltungschef würde es darüber hinaus begrüßen, wenn dies auch viele Solinger tun würden. "Wir haben das im Betriebsrat besprochen und unterstützen den Aufruf", erklärt der Betriebsratsvorsitzende von Zwilling J. A. Henckels, Jürgen Wiegand. Das über 500 Mitarbeiter zählende Unternehmen werde aber keine spezielle Aktion auf dem Firmengelände veranstalten.

Schulen setzen heute ebenfalls ein Signal gegen rechtsextremistische Gewalt. Schulministerin Sylvia Löhrmann hatte in NRW aufgerufen, dass Lehrer die Geschehnisse im Unterricht aufgreifen und gemeinsam mit den Schülern zu einer Schweigeminute innehalten. An der Theodor-Heuss-Realschule wird in diesem Zusammenhang auch die aktuelle Solinger Situation der Salafisten thematisiert, berichtete Rektor Joachim Blümer.

Schüler fragen

Es sei wichtig, sich an der Gedenkveranstaltung zu beteiligen, sagte Petra Asbeck, didaktische Leiterin der Geschwister-Scholl-Gesamtschule. Ekkehard Steckman, Leiter der Albert-Schweitzer-Realschule, wird die Schüler ebenso zu einer Schweigeminute bitten: "Wir sind ,Schule ohne Rassismus' und haben eine AG, die sich wöchentlich mit dem Thema auseinandersetzt." Aus Sicht von Alexandra Ohler, die die Hauptschule Central leitet, ist es in jedem Fall erforderlich, das Thema im Unterricht aufzugreifen: Schüler würden doch danach fragen und an Antworten interessiert sein.

Klaus Bailly, Leiter des Gymnasiums Vogelsang betont: "Wir müssen deutlich machen, dass wir uns gegen jede Form von Extremismus und Hasspropaganda stellen."

(RP/rl)
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