Rosenmontagszug 2019 Solinger Jecken mit gutem Draht nach oben
Solingen · Pünktlich zum Start des Zuges am Rosenmontag zeigte sich das Wetter von seiner besseren Seite – und Zehntausende von Narren erlebten auch mit göttlicher Hilfe eine riesige Karnevalsparty.
Die ersten Wagen des Rosenmontagszuges waren pünktlich um 14.11 Uhr am Birkenweiher losgerollt, als endlich auch am Straßenrand Bewegung in die ganze Sache kam – und die Narren das diesjährige Motto des Solinger Karnevals doch noch mit Leben füllten. „Mackt öch op de Söck, ganz Solig spellt verröckt“: Wie schon in den Jahren zuvor haben am Rosenmontag Zehntausende von Jecken den Teilnehmern des traditionellen Karnevalszuges durch die Innenstadt zugejubelt und so die City für rund zweieinhalb Stunden in die größte Partymeile der Klingenstadt verwandelt.
Wonach es zunächst indes nicht ausgesehen hatte. Eine Stunde vor dem Start peitschten nämlich – nicht zum ersten Mal am Rosenmontag – heftige Schauer über Solingen, so dass sich die Zugstrecke entschieden langsamer als sonst mit Schaulustigen füllte. Aber am Ende konnte auch das eher humorlose Wetter die hartgesottenen bergischen Narren nicht stoppen, die sich schließlich doch in Scharen „op de Söck“ machten.
Und die, wären sie zuhause geblieben, hätten tatsächlich etwas versäumt. Denn der Solinger Rosenmontagszug wurde einmal mehr seinem Ruf gerecht, ein farbenfrohes Erlebnis für alle Generationen zu sein sowie durch seine stimmungsvolle und zugleich familiäre Atmosphäre die Jecken in den Bann zu ziehen.
Der an ein Schiff erinnernde Wagen der Stadtspitze um OB Tim Kurzbach, die das Stadtmotto in „Mensch Solingen ist Meer“ umgewandelt hatte, die Festwagen der Funkengarde Blau-Weiß, der KG Rot-Weiß Klingenstädter, der KG Alt Solingen, der Prinzengarde Blau-Gelb und der Muckemau, dazwischen bunte Fußgruppen und am Ende der Prinzenwagen – der Rosenmontagszug stellte auch dieses Jahr eindrucksvoll unter Beweis, dass sich die Solinger Karnevalsszene selbst vor den Jecken in den rheinischen Narrenhochburgen keineswegs verstecken muss.
Entsprechend schwer viel es den Verantwortlichen nachher, die schönsten Gruppen zu prämieren. Wobei die Wahl zu guter Letzt auf den Solinger TC fiel. Die Mitglieder des Widderter Vereins waren als Kraken mitgelaufen und räumten damit bei ihrer erst zweiten Zugteilnahme schon den zweiten Sieg ab. Auf den Plätzen dahinter folgten wiederum der VdK sowie die Behindertenwerkstätte.
Die Siegerehrung fand auf dem Neumarkt statt, wo nach dem Zug die Party in die Verlängerung ging und unter anderem Sascha I. und Gudrun I. mitfeierten. Das Prinzenpaar nutzte die Gelegenheit, um sich bei allen Solinger Karnevalisten für die Session 2018 / 19 zu bedanken. „Es war ein tolles Erlebnis und hat uns beiden riesigen Spaß gemacht“, sagten die Tollitäten, die praktisch das gesamte Jahr über dem Rosenmontagszug entgegen gefiebert hatten.
Und die am Vortag sicherheitshalber noch einmal in die Kirche gegangen waren, um Beistand von oben zu erbitten. „Das hat ebenfalls prima geklappt“, sagte Prinz Sascha nach dem Rosenmontagszug sowie mit Blick auf das Wetter, das sich ja in der Tat pünktlich zum Zugstart von seiner besseren Seite gezeigt hatte. Joachim Junker, scheidender Vorsitzender des Festausschusses Solinger Karneval (FSK), war jedenfalls begeistert. „Es ist schön, dass bei meinem letzten Rosenmontagszug alles geklappt hat und alle friedlich gefeiert haben“, freute sich der FSK-Chef.