Hochwasserschutz in Solingen Eschbach: Verband plant weiteren Schutz

Solingen / Wuppertal · Der Wupperverband zieht eine positive Bilanz seiner Arbeit im vergangenen Jahr. Gleichwohl warten auch in Zukunft weitere Anstrengungen, um den Hochwasserschutz zu verbessen – unter anderem in Unterburg.

 Am 14. Juli 2021 stieg das Hochwasser in Unterburg – wie hier am Cafe Meyer – binnen weniger Stunden enorm an. Der Ort musste damals evakuiert werden. In Aufderhöhe war sogar ein Todesopfer zu beklagen. Ein Mann ertrank in seinem Keller.

Am 14. Juli 2021 stieg das Hochwasser in Unterburg – wie hier am Cafe Meyer – binnen weniger Stunden enorm an. Der Ort musste damals evakuiert werden. In Aufderhöhe war sogar ein Todesopfer zu beklagen. Ein Mann ertrank in seinem Keller.

Foto: Peter Meuter

Der Hochwasserschutz bleibt auch im neuen Jahr eine der zentralen Aufgaben des Wupperverbandes. Das haben die Verbandsvorsitzende Claudia Fischer, Vorstand Georg Wulf sowie Thomas Klein als Geschäftsbereichsleiter Technik und Flussgebietsmanagement beim Wupperverband am Mittwoch in Wuppertal angekündigt – wobei einmal mehr auch der Eschbach in Unterburg im Fokus der Aktivitäten liegen wird.

So soll 2023 unter anderem die Ausschreibung der Planungsarbeiten für das Folgeprojekt Hochwasserschutz Eschbach 2 erfolgen. Und es wird ferner darum gehen, das sogenannte Zukunftsprogramm Hochwasserschutz für die Region umzusetzen, das nach dem katastrophalen Hochwasser vom Juli 2021 auf den Weg gebracht worden war. Dabei ist es beispielsweise das Ziel, die Kooperation mit anderen Verantwortlichen zu optimieren – insbesondere dann, wenn eine Zusammenarbeit beziehungsweise eine Abstimmung mit den Kommunen sowie deren Einsatzkräften gefordert ist.

Darüber hinaus berichtete die Spitze des Wupperverbandes am Mittwoch aber auch über bereits gezogene Konsequenzen aus der Flut von 2021, bei der seinerzeit gerade in Unterburg immense Schäden entstanden waren. So hat der Verband eigenen Angaben zufolge einen Großteil der Schadensmeldungen an den Gewässern mittlerweile bearbeitet. Zudem wurden Melde- beziehungsweise Informationswege verbessert, Hotspots analysiert sowie Projekte gestartet, hieß es beim Verband. Insgesamt wurden bisher rund 780 Einzelprojekte und Ideen unterschiedlicher Größenordnung im gesamten Wuppergebiet identifiziert, die jetzt mit den Mitgliedskreisen und -kommunen abgestimmt werden.

Zufrieden zeigte sich der Wupperverband mit der Entwicklung beim Talsperrenmanagement, das im Nachgang zu der Katastrophe vor eineinhalb Jahren in die Kritik geraten war. So lautete ein Vorwurf damals, die Abgabe von Wasser aus den Talsperren sei zu spät erfolgt und habe so die Lage in den Orten unterhalb der Talsperren am Abend der Katastrophe noch zusätzlich verschärft.

Zwar war ein vom Verbandsrat des Wupperverbandes in Auftrag gegebenes Gutachten zur Aufarbeitung des Extremhochwassers von 2021 schließlich zu dem Schluss gekommen, dass der Verband keine Verantwortung für die verheerenden Schäden trage, die bei der Flut entstanden waren. Dennoch wurden mittlerweile die Betriebsregeln für die für den Solinger Bereich maßgebliche Wupper-Talsperre überarbeitet. 2022 gelangte dementsprechend die Strategie zur Anwendung, im Sommerhalbjahr zusätzlichen Stauraum an der Talsperre für Starkregen freizuhalten und diesen bei Bedarf zu vergrößern.

Für das mit Partnern eingereichte Forschungsprojekt „Bergisches Hochwasserschutzsystem 4.0“ erwartet der Verband im Frühjahr eine Rückmeldung des Fördermittelgebers. Ziel ist es, mit künstlicher Intelligenz die Vorhersage von Wasserständen der Pegel an den Gewässern bei Hochwasser zu optimieren.

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