Drei Solinger Neonazis in Vohwinkel aktiv Wuppertaler Wachleiter Markus Preuß versetzt

Solingen · Der Solinger Markus Preuß hat seinen Job als Leiter der Polizeiwache im Wuppertaler Stadtteil Vohwinkel verloren. Er wurde noch vor Abschluss eines gegen ihn laufenden Disziplinarverfahrens in den Innendienst versetzt. Das gab Wuppertals Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher bei einer Pressekonferenz bekannt. Degradiert sei er jedoch nicht worden, sie zweifle nicht an der Integrität des Beamten.

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Foto: dapd

Preuß wird vorgeworfen, dass er ein Problem mit Rechtsextremen in Vohwinkel verneint, aber auf eines mit Linksextremen hingewiesen habe. Weil er das nicht als Privatperson sondern in Uniform getan haben soll, geriet er in die Kritik. Preuß wollte sich auf Anfrage mit Verweis auf das noch laufende Disziplinarverfahren nicht gegenüber unserer Zeitung zu den Vorwürfen äußern. Zuvor hatte er jedoch die angeblichen Äußerungen bestritten. Preuß ist für die BfS Mitglied des Solinger Stadtrates und Vorsitzender des Schulausschusses. Außerdem war er vor zwei Jahren als Kandidat des Oberbürgermeisters angetreten.

Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher hatte bei der Pressekonferenz das Projekt "Hellwach gegen Rechtsextremismus" vorgestellt: Damit werde die Verfolgung rechtsextremistischer Straftaten intensiviert, Aufklärung unter anderem an Schulen betrieben und sämtliche 1700 Polizeikräfte des Wuppertaler Präsidiums für den Kampf gegen Rechtsradikalismus geschult. Sie habe dafür eine Sonderkommission eingesetzt, der Staatsschutz wurde personell aufgestockt. Denn tatsächlich habe Wuppertal, speziell in Vohwinkel, ein Problem mit Neonazis: So leben derzeit rund 35 Rechtsradikale im Alter zwischen 15 und 29 Jahre in Wuppertal. Auch drei Solinger Neonazis stünden im engen Kontakt zur Wuppertaler Szene.

(jdr/AC)
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