Solingen Wupperfloßfahrt mit verschärften Auflagen

Solingen · Die beiden amerikanischen Signalkrebse aus der Wupper, die in der Sitzung des Landschaftsbeirates als Beispiel unliebsamer Einwanderer dienten, ließ die Diskussion kalt. Um ihr Wohl ging es den Mitgliedern auch nicht, sondern um das Wohl der anderen Bewohner des bergischen Flusses.

Die sehen Naturschützer durch die einmal jährlich stattfindende Wupperfloßfahrt gefährdet. Und so wird es in diesem Jahr verschärfte Auflagen geben. Dem Veranstalter der "Loveparade der unteren Wupper" so der stellvertretende Beiratsvorsitzende Henning Pless von den Grünen, sei man so gut es geht nachgekommen.

Vorsitzender Bernd Krebs (CDU) stellte in der Sitzung im Verwaltungsgebäude Bonner Straße aber auch klar: "Ob die Floßfahrt auf Dauer stattfinden kann, ist völlig unklar."

Nur noch maximal 75 Flöße

Veranstalter Dr. Klaus Kirschey erklärte sich schweren Herzens mit der vom Beirat beschlossenen Begrenzung auf 75 Flöße mit je höchstens acht Fahrern einverstanden. Diskutiert wurde auch darüber, wann der Pegelstand gemessen werden soll. Bereits am Donnerstag sei zu früh, meinen die Naturschützer.

Man einigte sich auf Freitagmittag 12 Uhr. Wenn der Pegel dann bei 60 Zentimetern liegt, dürfen die Flöße starten. Sollte allerdings von Freitag bis Sonntag der Wupperpegel stark fallen, müsse die Fahrt dennoch abgesagt werden, stellte Ernst Friedrich Honscheid vom Stadtdienst Natur und Umwelt klar. Die meisten Flöße, erklärte Dr. Klaus Kirschey, würden bereits am Samstag zu Wasser gelassen. Daher sei Freitagmittag der späteste Zeitpunkt für eine Absage.

In diesem Jahr darf die Fahrt auch noch einmal ab Wupperhof starten, obwohl dann besonders sensible Bereiche der geschützten Wupperlandschaft durchfahren werden. Für einen Start ab Wipperkotten müsste man sich mit privaten Grundstückbesitzern einigen. Neben der Anzahl wird auch der Tiefgang der Flöße begrenzt. Er darf bei maximal 30 Zentimetern liegen. Auch das Staken mit Stangen, ein sonst bei den Wupperflößern beliebtes Mittel zur Fortbewegung, ist in diesem Jahr verboten, die Flöße dürfen nur mit Hilfe von Paddeln vorwärts bewegt werden. Darüber hinaus bekommen alle eine Startnummer und müssen zu identifizieren sein.

Die Flusskrebse machten zum Ende der Sitzung die Runde. Sie sind keine gern gesehenen Gäste an und in der Wupper. Sie verbreiten die Krebspest, fressen Fischbrut und heimische Krebse und weiden die Unterwasservegetation ab.

(RP)
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