Leichlingen Wupperbrücke - der Verkehr rollt wieder

Leichlingen · Zwei Möglichkeiten hatten die Stadt Solingen und der Rheinisch-Bergische Kreis, wie sie mit den neuesten Gutachterergebnissen zur Standfestigkeit der Wupperbrücke in Nesselrath umgehen konnten: weiterhin sperren oder Autos zumindest eingeschränkt wieder passieren lassen.

 Tag eins der Wiedereröffnung. Der Verkehr rollt seit gestern wieder über die Wupperbrücke. An die Beschilderung müssen sich Autofahrer allerdings gewöhnen: Fahrzeuge bis zu einer Breite von 2,20 Metern und einem Gewicht von bis zu 3,5 Tonnen dürfen durch. Alle anderen müssen der Umleitung folgen.

Tag eins der Wiedereröffnung. Der Verkehr rollt seit gestern wieder über die Wupperbrücke. An die Beschilderung müssen sich Autofahrer allerdings gewöhnen: Fahrzeuge bis zu einer Breite von 2,20 Metern und einem Gewicht von bis zu 3,5 Tonnen dürfen durch. Alle anderen müssen der Umleitung folgen.

Foto: Uwe Miserius

Der Statiker habe bescheinigt, dass das "gefährliche plötzliche Versagen der Spannbeton-Konstruktion nach heutigem Wissensstand eher unwahrscheinlich" sei. Deshalb habe man sich im Sinne der Autofahrer und der Unternehmen vor Ort nicht übervorsichtig zeigen wollen. Da die Rissbildung in der Brücke aber weiterhin bedenklich sei, habe man den Verkehr nur unter bestimmten Bedingungen wieder freigegeben: Zum einen ist die Brücke nur einspurig für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gewicht und 2,20 Meter Breite befahrbar - die Trasse führt genau über die beiden innenliegenden Längsträger des Bauwerks. Zum anderen soll ab sofort bei monatlichen Kontrollen der Zustand der Brücke untersucht werden. "Wir können keine Garantie dafür geben, wie das in vier oder sechs Monaten aussieht. Im schlimmsten Fall müssen wir sie dann wieder schließen", sagte Hoferichter.

Parallel zu den Überprüfungen laufen die Vorbereitungen für den Bau der Behelfsbrücke und den Neubau der wichtigen Verkehrsverbindung. "Der Förderantrag ist gestellt. Wir rechnen mit 60 Prozent der Kosten vom Land, die verbleibenden 40 Prozent teilen sich die Stadt Solingen und der Rheinisch-Bergische Kreis", sagte der stellvertretender Kreis-Dezernent Reinhard Haase. Fünf Millionen Euro sind für Behelf (1,45 Mio. Euro) und Ersatz kalkuliert. Bei dem Provisorium läuft derzeit ein Antrag auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn, damit der Bau auch schon vor der Bewilligung der Gelder starten kann.

Die technischen Planungen sind weitgehend abgeschlossen, Gespräche mit den Grundstückseigentümern, über deren Flächen der Verkehr zwischenzeitlich geführt wird, laufen. Trotzdem wird das Provisorium nicht vor dem 1. Juni, eventuell sogar erst ab 1. September 2018, passierbar sein. "Die Lieferzeiten sind im Moment ziemlich lang, länger, als wir gedacht hatten", sagte Karsten Ditscheid von den Technischen Betrieben Solingen. Wenn die Behelfsbrücke fertig ist, soll sie dann auch für den Schwerlastverkehr freigegeben werden. Die technische Planung für den Brücken-Neubau läuft derweil.

Übernächstes Jahr soll mit der Maßnahme begonnen werden, nach 18 Monaten könnte sie - wenn alles planmäßig läuft - abgeschlossen sein. Den Verkehr an der nun aktuell einspurigen Brücke regelt bis auf weiteres eine Ampel. Mit Wasser gefüllte, rot-weiße Straßenbegrenzungen weisen den Verkehrsteilnehmern den Weg. Sie sind trichterförmig angeordnet, so dass sie schon rein optisch zur Geschwindigkeitsreduzierung beitragen. Damit Lastwagen nicht doch die Abkürzung über die kaputte Brücke riskieren, stehen auf beiden Seiten Betonwände.

(RP)
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