Solingen Wupper-Floßfahrt 2010 zum letzten Mal?

Solingen · Jedes Jahr, am zweiten Sonntag im September, finden sich die Freunde des Floßfahrens ein, um ab Wupperhof die Wupper flussabwärts zu fahren. Ein großes Spektakel, an dem vergangenes Jahr 122 Flöße beteiligt waren. Doch die jährliche Floßfahrt ist in Kritik geraten. Der Grund: 2009 fuhren die Flöße, obwohl der vorgeschrieben Pegelstand von 60 Zentimetern teilweise um fünf Zentimeter unterschritten war. Eine Gefährdung der Tiere und Pflanzen in der Wupper konnte damit nicht mehr ausgeschlossen werden. Da die Wupper als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) ausgewiesen ist und unter besonderem Schutz steht, geriet die Floßfahrt ins Visier der Aufsichtsbehörde. Ein "Runder Tisch" bei der Höheren Landschaftsbehörde Düsseldorf stufte die Floßfahrt als "FH-unverträglich" ein. Eine konkrete Entscheidung, wie es mit der Veranstaltung weiter geht, ist noch nicht gefallen. Es wird ein weiteres Treffen des "Runden Tisches" am 8. Juni geben, doch ein erster Trend lässt vermuten, dass die Wupper-Floßfahrt in diesem Jahr vermutlich zum letzten Mal stattfinden wird.

Gestern wurde in der Sitzung des Beirats der Unteren Landschaftsbehörde im Verwaltungsgebäude Bonner Straße über die Festlegung der Auflagen für die diesjährige Floßfahrt am 12. September diskutiert. Dabei ging es vorwiegend um die Festlegung eines Mindestpegelstandes und den genauen Zeitpunkt, zu dem dieser Pegelstand erreicht sein muss. Eine bindende Vorgabe wurde noch nicht beschlossen. Erst soll, gemeinsam mit den Behörden in Leverkusen und im Rheinisch-Bergischen-Kreis eine einheitliche Regelung gefunden werden. Eine Entscheidung wird zur nächsten Beiratssitzung am 29. Juni erwartet.

Dagegen wurde dem Antrag der Lebenshilfe Solingen zugestimmt, die vom 22. bis 24. Mai ihren traditionellen "Brückenzauber zu Pfingsten" im Brückenpark Müngsten veranstalten wird. Neben Musik und Clownerie wird es wieder jede Menge Artistik und Kleinkunst geben. Außerdem öffnet das neu erbaute "Haus Müngsten" seine Pforten. Der Landesbetrieb NRW wird zum fest auf der B 229 Parkplätze ausweisen, um die durch die Bauarbeiten fehlenden Parkmöglichkeiten auszugleichen.

Einen Einblick in die Planung des neu geplanten Itter-Sammlers gab Stefan Grotzki von den Entsorgungsbetrieben. Die bisherigen Gebäude werden abgebrochen und der Krausener Bach komplett renaturiert. Den Baubeginn schätzt Grotzki auf 2012. Er geht von einer Bauzeit von fünf Jahren aus für die drei Pressgruben und insgesamt 2481 Meter Rohrleitungen.

(RP)
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