Solingen Wunderbare Weihnachts-Welten

Solingen · Seit 47 Jahren ist er im Geschäft. Volkstümliche Musik und Schlager haben ihn berühmt gemacht, heute ist er längst Kult. Und wo Volksmusik zuhause ist, ist Weihnachtmusik nicht fern, und am Sonntagabend war er ganz nah dran am Solinger Publikum.

 Im Rahmen seiner dritten Kirchentournee machte Kultsänger Heino in Solingen Station – und begeisterte sein Publikum.

Im Rahmen seiner dritten Kirchentournee machte Kultsänger Heino in Solingen Station – und begeisterte sein Publikum.

Foto: Anja Tinter

Im Rahmen seiner diesjährigen Kirchentournee brachte Heino mit seinem Programm "Die Himmel rühmen im Advent" den vollbesetzten Saal in der evangelischen Stadtkirche zum Träumen. Gemeinsam mit dem Orgelvirtuosen Franz Lambert, dem Gitarristen Werner Hucks und dem vierköpfigen Gloria-Quartett aus Hamburg reiste Heino zwei Stunden lang durch die wunderbare Welt festlicher, vorweihnachtlicher Musik.

Sicher, sein melodiöser Bariton ist nicht mehr ganz so frisch wie vor einem halben Jahrhundert. Aber er ist immer noch gut, tragfähig, voller Energie und mit dem gewissen Schmelz, der ihn berühmt machte. Und noch immer zieht Heino nicht nur routiniert sein Programm durch, sondern serviert Musik als Herzensanliegen. Mit den rund 20 Titeln seiner aktuellen Weihnachts-CD präsentierte der blonde Barde mit der Sonnenbrille ein Potpourri aus Stücken klassischer Meister, Kirchenchorälen, Volksliedern und berühmten Weihnachtsliedern und streifte damit zugleich mehrere Kontinente und Jahrhunderte. Und immer noch spürte man: Heino liebt, was er singt. Da intoniert er "Jingle Bells" mit leidenschaftlicher Inbrunst. Schmilzt dahin im "Dreamin´of a white Christmas", während der Zuhörer Schneeflocken die West Avenue herabfallen zu sehen glaubt — um dann mit dem lustigen Lied vom Kleinen Trommler überrascht zu werden.

Mit sakralem Ernst lässt Heino zwei ganz verschiedene Ave Maria-Versionen erklingen, ausdrucksstark gerät ihm das Wiegenlied von Brahms, und bei "Der Mond ist aufgegangen" erwachen Erinnerungen an die Kinderzeit. Seiner Frau Hannelore widmet er seine romantische Interpretation der Melodie aus Tschaikowskys b-moll-Klavierkonzert mit dem Titel "Das ist mein Lied nur für dich", und als er dann "Stille Nacht, heilige Nacht" intoniert, ist die vorweihnachtliche Stimmung auf dem Höhepunkt angelangt.

Doch es war nicht nur der Sänger selbst, der begeisterte, sondern das gesamte Ensemble.

Für den gelungenen Vorweihnachstabend gab´s Riesenapplaus, und als Zugabe erklang ein herzhaftes "Großer Gott, wir loben dich" — für alle.

(RP)
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