Solingen Wüsthof baut an der Kronprinzenstraße aus

Solingen · Der 1814 gegründete Messerhersteller will neues Verwaltungsgebäude errichten und weiter die Marke in Richtung Premiumbereich stärken. Das Unternehmen beschäftigt in Solingen rund 400 Mitarbeiter.

 Siebte Generation im Familienbetrieb: Harald und Viola Wüsthof leiten die Geschäfte des Messerherstellers Wüsthof.

Siebte Generation im Familienbetrieb: Harald und Viola Wüsthof leiten die Geschäfte des Messerherstellers Wüsthof.

Foto: Tinter (Archiv)

Die neue Messerserie "Epicure" vereint die Tugenden der asiatischen wie der europäischen Messertypen beziehungsweise Küche: Schlanker Griff aus nachhaltigem Naturfaser-Material, geschmiedeter Kropf, breite Klinge, maximale Schärfe dank lasergesteuertem Präzisionsschliff - und insgesamt von hoher Qualität. Für Letzteres steht Wüsthof (Symbol ist der Dreizack) ohnehin seit über 200 Jahren. "Epicure" verbindet das Beste verschiedener Welten", sagt Viola Wüsthof im Vorfeld der internationalen Messe Ambiente vom 9. bis 13. Februar in Frankfurt - traditionell auch ein Treffpunkt der Solinger Schneidwaren- und Besteckindustrie.

Zusammen mit ihrem Cousin Harald Wüsthof führt die 35-Jährige die Geschäfte des 1814 gegründeten Messerherstellers, der an der Kronprinzen-/und Teschestraße sowie im Lindgesfeld insgesamt drei Fertigungsstätten vorhält. "Wir befinden uns aktuell in einem Veränderungsprozess", sagt Viola Wüsthof mit Blick auf die Unternehmensstruktur. So ist das Marketing seit Beginn des Jahres eine eigenständige, unternehmens-übergreifende Organisationseinheit. Auch Prozesse in Einkauf, Logistik und Versand werden optimiert. "Der Veränderungsprozess betrifft das gesamte Unternehmen. Dazu gehört auch, die Marke Wüsthof weiter und vor allem höher zu positionieren", sagt die Geschäftsführerin.

Noch klarer in Richtung Premium soll die Markenpositionierung gelingen, moderner und edler Wüsthof präsentiert werden, wobei der Dreizack aber nicht verschwinden wird. Das alles ist auch mit personellen Veränderungen verbunden. So wurden bereits ein neuer Marketingleiter und eine neue Personalleiterin eingestellt, weitere personelle Veränderungen stehen überdies ins Haus. "Wir wollen insbesondere am Unternehmen arbeiten und uns primär um die Unternehmensstrategie kümmern", sagt Viola Wüsthof zu ihren und den Aufgaben von Harald Wüsthof. Das Familienunternehmen wird in siebter Generation von den beiden Geschäftsführern geleitet.

Im vergangenen Jahr hat Wüsthof mit seinen insgesamt 480 Mitarbeitern - davon sind 400 in Solingen beschäftigt; 80 im Tochterunternehmen in den USA - einen Umsatz in Höhe von 56 Millionen Euro erwirtschaftet. "Fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor", sagt Viola Wüsthof. Alle Messer sind zu 100 Prozent made in Germany beziehungsweise Solingen - auch das kennzeichnet die Marke Wüsthof. Gut 80 Prozent der Messer werden im Ausland verkauft. Die USA sind hier der größte Markt für das klingenstädtische Unternehmen, das künftig auch den asiatischen Markt verstärkt erobern will. "Wir sehen hier ein sehr großes Potenzial", sagt die Geschäftsführerin. Auch über einen eigenen Online-Shop wolle das Unternehmen nachdenken.

Die Weichen in Richtung Zukunft gestellt hat das Wüsthof Dreizackwerk nun auch mit dem Ausbau des Standortes an der Kronprinzenstraße. "Wir platzen hier aus allen Nähten und werden ein neues Verwaltungsgebäude bauen. Wir wollen uns auch repräsentativer darstellen - mit einem neuen Shop und vielleicht auch einer Kochschule", kündigt Viola Wüsthof an.

Dazu wurden entlang der Kronprinzenstraße einige Immobilien erworben, die noch innerhalb des ersten Quartals 2018 abgerissen werden sollen. "Die eigentliche Neubaumaßnahme erfolgt frühestens 2019/2020. Entwürfe gibt es zwar, aber konkrete Baupläne müssen erst noch erstellt werden", sagt Viola Wüsthof.

(uwv)
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