Solingen Wohnungen für das Hallenbad Ohligs

Solingen · An der Sauerbreystraße entstehen 20 Wohneinheiten, Büros und ein Café. Zudem plant der Investor ein neues Haus.

Lange Zeit waren die beiden Gebäude so etwas wie die Ladenhüter der Stadt gewesen. Denn seit der Schließung der alten Hallenbäder an der Birkerstraße in Mitte sowie an der Sauerbreystraße in Ohligs vor nunmehr sechs Jahren hatte es zwar immer mal wieder Ideen gegeben, die zwei unter Denkmalschutz stehenden Bauten neu zu nutzen. Doch am Ende waren sämtliche Hoffnungen stets vergeblich geblieben - und die Schwimmhallen schienen zu städtebaulich schönen, aber unverkäuflichen Investitionsruinen zu werden.

Eine Gefahr, die mittlerweile abgewendet sein dürfte. Wenige Wochen nach seinem Einstieg in das Birkerbad hat der Projektentwickler Eduard Meßmer aus Erftstadt bei Köln jetzt nämlich angekündigt, auch das Hallenbad Ohligs kaufen zu wollen. Er besitze einen Optionsvertrag für das Gebäude und werde das Objekt dementsprechend bis zum 30. Juni des kommenden Jahres erwerben, teilte Meßmer am Dienstag mit.

Gleichzeitig kündigte der Investor einschneidende Veränderungen in der historischen Schwimmstätte aus den 20er Jahren des zurückliegenden Jahrhunderts an. So hat Meßmer vor, den Bau mit seiner markanten Backsteinfassade so umzubauen, dass später einmal 20 Wohnungen, vier Büros sowie ein Café in dem stillgelegten Hallenbad Platz finden werden. Und darüber hinaus ist vorgesehen, auf dem Grundstück selbst ein zusätzliches Mehrfamilienwohnhaus mit weiteren fünf Wohneinheiten zu errichten.

Insgesamt dürften die anstehenden Investitionen in die Millionen gehen - wobei Eduard Meßmer von einem anderen Vorhaben in der alten Badeanstalt nun allerdings Abstand nahm. Denn entgegen seiner früheren Überlegungen ließen sich Pläne für einen Supermarkt an der Sauerbreystraße zuletzt doch nicht realisieren.

Was an der Größe der anstehenden Aufgabe indes kaum etwas ändern wird. So will der Projektentwickler auf jeden Fall den Hallencharakter des Gebäudes erhalten sowie die vorhandenen großen Fenster dazu nutzen, den Innenraum optimal auszuleuchten. Die Wohnungen, die um den ehemaligen Schwimmbereich herum platziert werden, sollen wiederum - so zeigen es jedenfalls erste Entwürfe - teilweise in das Halleninnere hereinragen.

Tatsächlich geht es Investor Meßmer darum, mit der Geschichte des Gebäudes behutsam zu verfahren. Was für sein zweites Solinger Großprojekt ebenfalls gelten soll. Gestern präzisierte der Immobilienentwickler nämlich zudem die Pläne für das Birkerbad, dessen Zentrum zukünftig ein Bio-Supermarkt prägen wird. "Es entsteht ein Markt der Marke ,Denns'", berichtete Eduard Meßmer, der zudem bekanntgab, in Mitte werde ferner ein ,Jacques Weindepot' eröffnen sowie in das ehemalige Römerbad ein "außerordentlich attraktives Bistro/Restaurant" ziehen.

Das erste Obergeschoss der im Jahr 1903 gebauten Badeanstalt am südlichen Rand der Solinger Innenstadt sei darüber hinaus für Büros reserviert, betonte der Investor, der bei dieser Gelegenheit unterstrich, die historische Anmutung im Birkerbad genauso bewahren zu wollen wie in Ohligs. "Im Bio-Supermarkt bleibt der Hallencharakter und im Bistro der Turmcharakter erhalten", versicherte Eduard Meßmer. Beide Gebäudeteile, Halle wie Turm, böten sich durch ihre großen Fenster nämlich geradezu an, neues Leben in die alten Mauern zu bringen.

(or)
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