Innenstadt-Entwicklung Wohnen und Büros im Kaufhof-Gebäude ?

Solingen · Bei der Neubelebung der City ist unter anderem eine teilweise Umnutzung des alten Warenhauses denkbar.

Wohnen und Büros im Solinger Kaufhof-Gebäude ?
Foto: Meuter, Peter (pm)

Das schöne Spätsommerwetter sorgt bei den Solinger Gastronomen derzeit für ausgesprochen gute Laune. So fiel es am Dienstag in der Innenstadt bisweilen schwer, in einem der zahlreichen Straßencafés einen freien Platz zu ergattern. Und auch in den Clemens-Galerien fanden bei über 30 Grad die Stühle in den Außenbereichen reißenden Absatz.

Dabei bleibt es aber das erklärte Ziel der Verantwortlichen, nicht allein den großen Platz in der Mitte des Centers mit Leben zu füllen, sondern die gesamten Clemens-Galerie wieder auf einen erfolgreichen Weg zurückzuführen. Aus diesem Grund findet am heutigen Mittwoch unter anderem eine Begehung mit dem Galerie-Investor Dr. Jochen Stahl sowie Vertretern der Drogeriemarkt-Kette Rossmann statt, die in Zukunft ein Geschäft in der Mall betreiben wird.

Und auch ein paar Schritte vom Mühlenplatz entfernt, im ehemaligen Kaufhof-Gebäude an der oberen Hauptstraße, laufen die Planungen zu einer Neunutzung der Immobilie. Wobei es durchaus denkbar erscheint, dass abgesehen vom neuen Mieter Woolworth, der in einigen Monaten einziehen soll, in Zukunft keine zusätzlichen Einzelhändler in die augenblicklich leerstehende Immobilie gehen.

Stattdessen existieren erste Überlegungen, die oberen Etagen des einstigen Warenhauses mit Büros oder Wohnungen zu belegen. „Das könnte eine mögliche Option sein“, sagte Investor Stahl am Dienstag im Gespräch mit unserer Redaktion. Zwar stellte der Frankfurter Geschäftsmann parallel klar, dass noch keine Entscheidungen gefallen seien. Gleichwohl sei es auch im Kontext der unklaren Perspektiven im benachbarten Bekleidungshaus P & C notwendig, verschiedene Varianten zu prüfen, unterstrich Stahl, der in diesem Zusammenhang am Dienstag noch einmal an die grundsätzlichen Problemlagen in der Solinger City erinnerte.

So gebe es in der Innenstadt ganz allgemein nach wie vor zu viele Handelsflächen. Und im Fall des alten Kaufhofs komme zudem erschwerend hinzu, dass das Bauwerk aus den 1950er Jahren stamme und dementsprechend in keiner Weise mehr den heutigen Ansprüchen im Handel entspreche. „Darum sind wir gerne bereit, die Stadt Solingen bei ihrem Vorhaben zur City-Umgestaltung zu unterstützen“, betonte Jochen Stahl.

Parallel verwies der Geschäftsführer der Immobilien Solingen Projektgesellschaft auf die Grenzen möglicher Veränderungen. „In den Erdgeschoss-Bereichen kommen aus unserer Sicht weiterhin nur gewerbliche Nutzungen in Frage“, sagte Dr. Stahl, der sich in dieser Einschätzung einig weiß mit den zuständigen Stellen im Solinger Rathaus.

Denn in dem neuen Handlungskonzept „City 2030“, mit dessen Hilfe der Wandel in der Innenstadt während der kommenden Jahre vorangetrieben werden soll, ist zum Beispiel im Bereich der unteren Hauptstraße ebenfalls eine mehrfache Nutzung der Häuser vorgesehen. So schwebt den Planern für die oberen Stockwerke moderner Wohnraum vor, währenddessen ebenerdig vor allem Dienstleistungen vorherrschen könnten.

„Es gibt unter anderem Signale, die in Richtung Gastronomie gehen“, sagte Stadtdirektor Hoferichter zuletzt auf Anfrage unserer Redaktion sowie in Bezug auf die Umgestaltung der unteren Fußgängerzone. Ferner betonte Hoferichter in seiner Funktion als Baudezernent, in Sachen obere Hauptstraße in einem regelmäßigen Kontakt mit dem Investor der Clemens-Galerien respektive des Kaufhof-Gebäudes zu stehen.

Der Hintergrund: Die Gegend rund um den Mühlenplatz nimmt eine zentrale Rolle bei den Zukunftsvisionen für die City ein. Gemeinsam mit dem Neumarkt sowie dem dort gelegenen Hofgarten beziehungsweise der neuen Sparkassen-Hauptstelle sollen die Galerien später die beiden Eckpunkte der Einkaufsstadt Solingen bilden. Deshalb wird demnächst auch der Mühlenplatz selbst neu gestaltet und damit attraktiviert werden.

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