Solingen "Wir sind keine Heuschrecke"

Solingen · Die Deutsche Invest Immobilien GmbH hat zu Beginn des Jahres 16 Häuser mit 124 Wohnungen – frühere Gagfah-Immobilien – erworben. An der Frankenstraße haben nun Modernisierungsarbeiten begonnen.

Die Deutsche Invest Immobilien GmbH hat zu Beginn des Jahres 16 Häuser mit 124 Wohnungen — frühere Gagfah-Immobilien — erworben. An der Frankenstraße haben nun Modernisierungsarbeiten begonnen.

Das Mieterberatungsbüro am Ubierweg 18 ist eingerichtet, ein Hausmeister ist vor Ort, an den Häusern Frankenstraße 53-57 haben Modernisierungsmaßnahmen begonnen: "Unser Ziel ist es, die komplette Anlage in einen ordentlichen Zustand zu bringen", sagt Thomas Settelmayer, "aber es wird keine Luxussanierung vorgenommen". Der 56-Jährige ist Leiter des Wohnungsmanagements der Deutschen Invest Immobilien GmbH (DII) mit Sitz in Wiesbaden.

Das 2006 gegründete Unternehmen — Anteilseigner seien vermögende deutsche Familien — ist seit Beginn des Jahres Eigentümer der 16 Häuser mit 124 Wohnungen an Frankenstraße/Ubierweg. Die befanden sich einst im Bestand der Gagfah, dann wurden sie an die Residental/Grand City verkauft — entsprechend verunsichert waren die Mieter.

"Uns ist die Kommunikation mit den Mietern wichtig", sagt Settelmayer mit Blick auf das neue Mieterberatungsbüro samt Anschreiben an die Mieter. In Kürze werden auch Mitarbeiter der Gebau Vermögen GmbH (Düsseldorf) im Büro vor Ort sein. Diese Gesellschaft kümmert sich um die Verwaltung der Wohnungen nahe des Städtischen Klinikums.

Der erste Bauabschnitt der geplanten Modernisierungen ist im vollen Gang. Zurzeit leerstehende Wohnungen in den Häusern Frankenstraße 53-57 werden auf Vordermann gebracht. Geplant ist, diese Häuser in Kürze einzurüsten, damit sie eine wärmedämmende Fassade bekommen.

"Das ist unerlässlich, bis zum Beginn der Heizperiode in diesem Jahr soll das fertig sein", sagt Settelmayer. Ein siebenstelliger Betrag wird für den ersten Bauabschnitt investiert, weitere sollen folgen, sobald klar ist, was an den anderen Häusern und Wohnungen instand gesetzt werden muss. "Wir werden zum Teil die Loggien mit Balkonen erweitern, alle Hausflurfenster werden erneuert. Wärmedämmende Fassaden sind aber an allen Häusern vorgesehen", ergänzt Settelmayer.

Insgesamt 3500 Wohnungen

3500 Wohneinheiten hat die DII derzeit in ihrem Bestand, ausschließlich in Deutschland in "Lagen mit vernünftiger Infrastruktur". "Wir sind keine Heuschrecke", versichert der Leiter des Wohnungsmanagements, "vielmehr langfristiger Bestandshalter". Langfristig ist für Settelmayer ein Zeitraum von mindestens sieben Jahren. Denn bislang hat die DII noch keine ihrer erworbenen Häuser wieder verkauft. "Wir beschäftigen Leute, die die Wohnungsverwaltung von der Pike auf gelernt haben, die nehmen Sand in die Hände", so Settelmayer. Zurzeit stehen von den 124 Wohnungen an der Frankenstraße und am Ubierweg — sie wurden Ende der 1960er Jahre gebaut — 14 leer, die jetzt nach und nach saniert werden sollen.

Die durchschnittliche Nettokaltmiete in der Anlage beträgt nach DII-Angaben zurzeit 4,31 Euro je Quadratmeter. Möglich sei es den Mietern auch, nach vollzogener Sanierung die Wohnungen zu kaufen. Eine Pflicht dazu bestehe indes nicht. Der Wohnungsverkauf an Mieter oder aber an eine andere Gesellschaft sei aber derzeit kein Thema. Thomas Settelmayer: "Für die Mieter wird sich zunächst nichts ändern."

(RP/rl)
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