Solingen Winterdienst ist trotz milder Temperaturen nicht arbeitslos

Solingen · Mitarbeiter sind mit Straßenreinigung und -unterhaltung beschäftigt. Keine Überstunden nötig.

 Rolf Mutz, Bernd Grabosch und Uwe Sürt (v.l.) vom Winterdienst haben noch genug Streusalz-Vorräte, weil es erst einen Wintereinbruch gab.

Rolf Mutz, Bernd Grabosch und Uwe Sürt (v.l.) vom Winterdienst haben noch genug Streusalz-Vorräte, weil es erst einen Wintereinbruch gab.

Foto: Köhlen (Archiv)

Im strengen Winter 2010/2011 hatte Alexander Herpich von den Technischen Betrieben in zwei Monaten gut 300 Überstunden angesammelt. Immer wieder mussten er und die anderen 150 Mitarbeiter des städtischen Winterdienstes auch nachts ausrücken, um Solingens Straßen von Schnee und Eis zu befreien. Im Winter 2013/2014 hat es erst einen einzigen Einsatz gegeben, in der Nacht zum 6. Dezember, als es heftig schneite und 13 Unfälle die Folge waren: trotz gestreuter Straßen.

Doch der bislang milde Winter bedeutet nicht, dass die Männer des Winterdienstes in den Urlaub geschickt werden könnten. "Wir sind wie das ganz Jahr über mit der Straßenreinigung beschäftigt", sagt Alexander Herpich, der bei den Technischen Betrieben für Straßenreinigung und Winterdienst zuständig ist. Doch Kehrmaschinen können im Winter dennoch nicht uneingeschränkt fahren. "Da sie mit Wasser und Sprühnebel arbeiten, darf es nicht zu kalt sein, damit kein Eis entsteht bei der Reinigung", sagt Herpich. Doch meistens hat in diesem Winter auch diese Gefahr nicht bestanden, da es oft Temperaturen weit über der Nullgrad-Grenze gab.

Viele Fahrzeuge bei den Entsorgungsbetrieben können sowohl im Winterdienst als auch zur Straßenreinigung eingesetzt werden. "Wir haben nur 14 reine Winterdienstfahrzeuge", sagt Alexander Herpich. Fahrzeuge sind ebenso einsatzbereit, wie die Dienstpläne für die Mitarbeiter geschrieben sind, nur der Winter ist nicht in Sicht.

Wenn der Winter so mild bleibt, müssen die Mitarbeiter der Technischen Betriebe bei der Stadt weniger Überstunden machen. Die wurden in der Vergangenheit — wenn möglich — durch Freizeit ausgeglichen, wenn es zu viele geworden waren, gab es aber auch finanziellen Ausgleich. So wird sich der milde Winter irgendwann auch für den Bürger positiv auswirken, denn sollte über einen längeren Zeitraum kein Winterdienst nötig sein, könnten die Gebühren für Straßenreinigung und Winterdienst durchaus nach unten angepasst werden.

Die Reinigung der Solinger Straßen erfolgt durch die Technischen Betriebe überwiegend maschinell. Dabei kann die Reinigung alle 14 Tage oder auch bis zu sechs Mal pro Woche erfolgen. Für die Bürgersteige und Einfahrten zu eigenen Grundstücken sind die Hauseigentümer verantwortlich, sowohl, was die Reinigung angeht als auch für die Beseitigung von Schnee und Eis im Winter.

Zum 1. Januar 2014 waren die Gebühren nur leicht um 1,7 Prozent nach oben angepasst worden. Der durchschnittliche Haushalt mit vier Personen muss für Abfallentsorgung, Straßenreinigung, Winterdienst und Entwässerung etwa 15 Euro mehr und somit 963 Euro im Jahr bezahlen.

Bei der Stadt gibt es derzeit keine Prognose, wann und ob der Winter kommt. "Nächste Woche soll es kälter werden, doch ob es Schnee gibt, wissen wir nicht", sagt Jürgen Peltri vom Winterdienst.

(RP)
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