Solingen Winter reißt Löcher nicht nur in Straßen

Solingen · Eigentlich hatten auch die Mitarbeiter der Technischen Betriebe Solingen (TBS) gehofft, der Winter sei vorüber. Doch nachdem es bereits in den zurückliegenden Tagen wieder kälter wurde, begann es am Montagnachmittag erneut zu schneien. Die TBS-Kräfte, die sich seit Sonntag in Rufbereitschaft befunden hatten, rückten zum wiederholten Mal in diesem Winter zum Räumen der Straßen aus. Und da auch für heute Schneefälle angekündigt sind, stehen die Winterdienstmitarbeiter weiter bereit.

Seit Anfang Dezember hat die Stadt bereits rund 2000 Tonnen an Streumaterial verbraucht. "Das ist mehr als in durchschnittlichen Wintern", sagte gestern eine Rathaussprecherin. Der Grund dafür liege in den vielen Kälteeinbrüchen, die es in Solingen gegeben habe. Wie teuer der Winterdienst 2012/13 am Ende wird, konnte die Stadt gestern hingegen noch nicht sagen. "Der Winter ist ja noch nicht vorbei", sagte die Sprecherin. Eine Bilanz werde erst in einiger Zeit gezogen.

Es ist allerdings schon jetzt davon auszugehen, dass das Rathaus diesmal mehr bezahlen muss als in den Vorwintern. Das hängt nicht nur mit den großen Mengen an Salz und Granulat zusammen, die verstreut wurden. In die endgültige Kostenaufstellung fließen zusätzlich zum Beispiel auch die Aufwendungen für Sprit ein. Und dieser Posten dürfte ebenfalls steigen, mussten die TBS-Autos dieses Jahr doch überdurchschnittlich oft ausrücken.

Dabei werden sich die dadurch verursachten Löcher im städtischen Haushalt aber im Vergleich zu den Belastungen durch Frostschäden auf Straßen in Grenzen halten. Zwar kann auch in Bezug auf Löcher im Asphalt noch nicht abschließend gesagt werden, wie viel das Rathaus zu zahlen hat. Klar ist aber, dass 2013 nur rund zwei Millionen Euro für die Straßensanierung zur Verfügung stehen werden. Geld, das wiederum nicht in Gänze in die Beseitigung von Frostschäden fließen kann. "Die Summe umfasst unseren gesamten Unterhaltungsetat", betonte die Rathaussprecherin.

Das bedeutet, dass von den zur Verfügung stehenden zwei Millionen Euro lediglich ein Teil zum Flicken von im Winter aufgerissenen Schlaglöchern verwendet werden kann. Weitere Ausgaben, die aus dem Unterhaltungsetat bestritten werden müssen, sind etwa jene Kosten, die anfallen, wenn Firmen mit der Ausbesserung der Straßenschäden beauftragt werden.

Darüber hinaus müssen aber auch das dazu notwendige Material sowie die bei der Stadt Solingen anfallenden Kosten für Personal bezahlt werden. Und dazu kommt, dass die zwei Millionen Euro nicht allein für die Winterschäden ausreichen müssen. "Wenn zum Beispiel ein Lastwagen irgendwann im Jahr über einen Gehweg fährt und so ein Schlagloch verursacht, wird die dann fällige Reparatur ebenfalls aus dem Unterhaltungsetat bezahlt", sagte die Sprecherin der Stadt gestern.

(RP/rl)
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