Solingen Windräder gefährden die Vogelwelt

Solingen · Naturschutzverbände lehnen das Projekt im Bereich der Sengbachtalsperre ab.

 Windräder an der Sengbachtalsperre -

Windräder an der Sengbachtalsperre -

Foto: SWS

Den geplanten beiden Windrädern im Bereich der Sengbachtalsperre schlägt von den Umwelt- und Naturschutzverbänden kräftiger Wind entgegen. Das umstrittene Projekt gefährdet nicht nur den Uhu, sondern unter anderem auch den Schwarzstorch. Der Brutvogel kommt im Solinger Stadtgebiet ausschließlich an diesem Standort vor und wurde hier erstmals in diesem Jahr nachgewiesen, heißt es in einer Stellungnahme von Vertretern des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu), des Arbeitskreises Fledertierschutz sowie des Rheinisch Bergischen Naturschutzbundes (RBN).

Naturschützer hatten die geplanten Windenergiestandorte in einem Radius von drei Kilometern in diesem sowie im vergangenen Jahr untersucht - und sie wurden von der dabei festgestellten Artenvielfalt und Artendichte bei Vögeln beziehungsweise Feldermäusen selbst überrascht.

Die Planung gefährdet aus Sicht der Naturschützer auch den Rotmilan sowie den Baum- und Wanderfalken. Beeinträchtigt werden zudem insbesondere Waldschnepfe, Wespenbussard und Kolkrabe. Gefährdet werden zudem Rauhaut-, Mücken- und Breitflügelfledermaus sowie der Große und Kleine Abendsegler. Gleich zehn unterschiedliche Fledermausarten sind in der Studie nachgewiesen worden: "Dies ist die höchste je in Solingen festgestellte Artendichte in einem Bereich."

"Die vogelkundlichen Untersuchungen haben ferner gezeigt, dass der Bereich als besonders wichtig hinsichtlich des Biotopverbundes zum Rheinisch-Bergischen Kreis und zur Rheinschiene einzustufen ist", erklärten Helmut Pötzsch (Fledertierschutz-Arbeitskreis), Sibylle Hauke (BUND), Helmut Sang (Nabu) sowie Thomas Blos (RBN) jetzt in der Stellungnahme. Ihr Fazit: "Im Rahmen der Abwägung ist hier dem Biotop- und Artenschutz eindeutig der Vorrang vor dem Bau von Windenergieanlagen an diesem Standort zu geben." Die Umwelt- und Naturschutzverbände wollen nun das Gespräch mit den im Stadtrat vertretenden Parteien suchen.

102 Vogelarten, darunter auch Durchzügler und Wintergäste, haben sie in dem Bereich an der Sengbachtalsperre nachgewiesen. Als Brutvögel konnten sie zudem 72 Arten ausfindig machen. Auch 64 Greif- und Großvogelhorste sind in dem Radius von drei Kilometern der geplanten Windräder gezählt worden.

(tws)
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